van den Planken und Co m ans
petits personnages, dans une bordure fonds jaune pasle, remplye de fueüillages et
crotesques, des figures aux quatre coins et un Cupidon dans un chariot attelö de
quatre chevaux dans le milieu du hault et du bas". Die Reihe trägt bereits dem ver-
änderten Geschmack Rechnung, der sich von den bislang beliebten Kolossalgestalten ab-
wendet und den Hauptnachdruck auf eine reiche Staffage legt, Nr. 15 schließlich,
eine Serie von fünf Teppichen, verarbeitet in der Bordürenfassung bekannte Motive,
die Jägerfiguren in den Ecken, das Landeswappen in der Mitte der oberen Leiste, das
von Szeptern begleitete L Ludwigs XII. als Gegenstück. Einzelbehängc der Artemis-
reihe sind durchaus nicht selten, die bekannte Münchener Kunsthandlung L. Bern-
heimer besitzt den „Tod der Kinder Niobes" in zwei Exemplaren (Abb. 50), sowie den
Orionbehang, eine Wiederholung (Tod der Kinder Niobes), ohne Bordüre, befindet
sich in der Sammlung Chr. Langaard, die Berliner Altkunst verzeichnet einen Orion-
behang (Abb. 51) in abgewandelter Fassung, die Pariser Firma Jacques Seligmann lieh
eine Wiederholung des ersteren Motives 1918 zu der Loan Exhibition of Tapestries
im Cleveland Museum of Art (54); ein Britomartis-Teppich erschien auf der Auktion
Jellinck-Mercedes (20. II. 1926, Nr. 19); der 1897 mit der Sammlung Braquenie ver-
steigerte Olos und Ephialtesteppich tauchte mehrfach im Kunsthandel auf, über den
Verbleib der drei Behänge der ehemaligen Kollektion der Baronin de Gargan (verst.
am 6. Mai 1904) — Diana und Jupiter, Ötos und Ephialtes, Tod der Kinder Niobes —
ist mir nichts näheres bekannt, ein Otus-Behang befindet sich in der Sammlung Al-
bright; der Tod Orions in der Wiener Fassung eignet der Wildenstein Gallery; die
Verwandlung der lykischen Bauern — eine Wiederholung der Madrider Yersiou —
zählt zu dem Bestände der Pariser Sammlung Dr. Voisin, die streifende Diana scheint
noch im bisherigen Besitze (Perron) zu sein, das Mailänder Kunstgewerbemuseum
nennt „Diana vor Jupiter", das Berliner Schloß das gleiche Motiv und die Verwand-
lung der Bauern sein eigen (55); etwa sieben bis acht Einzelbehänge der Dianareihe
sind mir in deutschen Sammlungen bekannt; ob die golddurchwirkte Serie, die einst
der Kardinallegat Barberini in Paris erwarb, noch in Italien vorhanden ist, entzieht
sich meiner Kenntnis. Möglicherweise sind die fünf Teppiche im Morgan Memorial
zu Hartford identisch mit der Folge (Diana vor Jupiter, Tod der Kinder Niobes und
drei mir nicht bekannte Motive). Eine Serie von fünf Behängen, ohne Gold, befand
sich ehedem in der Sammlung Wanamaker.
Die wenig einheitliche Bearbeitung mancher Kartons, die bei der Geschichte des
Coriolan und anderen Serien auffällt, erklärt sich aus der stark anschwellenden Pro-
duktion, die die Einstellung auch zweit- und drittklassiger Meister zur Notwendig-
keit machte, um die vorliegenden Aufträge bewältigen zu können. Naturgemäß sind
wir über die Tätigkeit dieser Künstler — Felibien berichtet z. B. von Mederic Fre-
minet, dem Vater des berühmteren Martin Freminet, daß er sich mehrfach mit Bild-
teppichpatronen befaßt habe — nur mangelhaft unterrichtet. Die namhaften Künstler
beschränken sich in der Regel auf die Entwurfskizzen und überlassen die Über-
tragung ihren Schülern. Die Tatsache trifft u. a. auch auf Simon Vouet zu, der uns
bereits bei der Besprechung des Louvreateliers begegnete, im übrigen aber nicht mehr
für die ungeteilte Zentral-Manufaktur der Comans-van den Planken sonderlich in Frage
kommt. Felibien äußert sich in seinen Enlretiens unzweideutig über die Art der Pro-
duktion des Meisters: t,il faisoit faire des patrons de tapisserie de toutes sortes de
facon, il employoit encore plusieurs peintres ä travailler sous ses dessins aux paysages,
aux animaux et aux ornements. Entre ceux-lä, je puis vous nommer Juste d'Egmont
(56), et Vandrisse Flamands (57), Sealberge (58), Patel, Belin (Mellin) (59), van Boucle
(Charles oder Pierre), Bellange (60), Cotelle" (61). Als Hilfskräfte, die speziell auf die
Durchführung der Vouetschen Tapetenentwürfe eingestellt sind, erscheinen ferner:
Mouellon (Moilon), Michel Corneille (62) — der Meister führt 1636 Vouets Nichte Mar-
guerite Grögoire als Gattin heim —, Georges Lallemand (63), Lubin Baugin, der eine
besondere Routine in der Nachahmung italienischer Vorbilder besitzt, Alphonse Dufres-
noy, Francois Perrier, der Lothringer Person (Poerson), Aubin Vouet, der jüngere
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petits personnages, dans une bordure fonds jaune pasle, remplye de fueüillages et
crotesques, des figures aux quatre coins et un Cupidon dans un chariot attelö de
quatre chevaux dans le milieu du hault et du bas". Die Reihe trägt bereits dem ver-
änderten Geschmack Rechnung, der sich von den bislang beliebten Kolossalgestalten ab-
wendet und den Hauptnachdruck auf eine reiche Staffage legt, Nr. 15 schließlich,
eine Serie von fünf Teppichen, verarbeitet in der Bordürenfassung bekannte Motive,
die Jägerfiguren in den Ecken, das Landeswappen in der Mitte der oberen Leiste, das
von Szeptern begleitete L Ludwigs XII. als Gegenstück. Einzelbehängc der Artemis-
reihe sind durchaus nicht selten, die bekannte Münchener Kunsthandlung L. Bern-
heimer besitzt den „Tod der Kinder Niobes" in zwei Exemplaren (Abb. 50), sowie den
Orionbehang, eine Wiederholung (Tod der Kinder Niobes), ohne Bordüre, befindet
sich in der Sammlung Chr. Langaard, die Berliner Altkunst verzeichnet einen Orion-
behang (Abb. 51) in abgewandelter Fassung, die Pariser Firma Jacques Seligmann lieh
eine Wiederholung des ersteren Motives 1918 zu der Loan Exhibition of Tapestries
im Cleveland Museum of Art (54); ein Britomartis-Teppich erschien auf der Auktion
Jellinck-Mercedes (20. II. 1926, Nr. 19); der 1897 mit der Sammlung Braquenie ver-
steigerte Olos und Ephialtesteppich tauchte mehrfach im Kunsthandel auf, über den
Verbleib der drei Behänge der ehemaligen Kollektion der Baronin de Gargan (verst.
am 6. Mai 1904) — Diana und Jupiter, Ötos und Ephialtes, Tod der Kinder Niobes —
ist mir nichts näheres bekannt, ein Otus-Behang befindet sich in der Sammlung Al-
bright; der Tod Orions in der Wiener Fassung eignet der Wildenstein Gallery; die
Verwandlung der lykischen Bauern — eine Wiederholung der Madrider Yersiou —
zählt zu dem Bestände der Pariser Sammlung Dr. Voisin, die streifende Diana scheint
noch im bisherigen Besitze (Perron) zu sein, das Mailänder Kunstgewerbemuseum
nennt „Diana vor Jupiter", das Berliner Schloß das gleiche Motiv und die Verwand-
lung der Bauern sein eigen (55); etwa sieben bis acht Einzelbehänge der Dianareihe
sind mir in deutschen Sammlungen bekannt; ob die golddurchwirkte Serie, die einst
der Kardinallegat Barberini in Paris erwarb, noch in Italien vorhanden ist, entzieht
sich meiner Kenntnis. Möglicherweise sind die fünf Teppiche im Morgan Memorial
zu Hartford identisch mit der Folge (Diana vor Jupiter, Tod der Kinder Niobes und
drei mir nicht bekannte Motive). Eine Serie von fünf Behängen, ohne Gold, befand
sich ehedem in der Sammlung Wanamaker.
Die wenig einheitliche Bearbeitung mancher Kartons, die bei der Geschichte des
Coriolan und anderen Serien auffällt, erklärt sich aus der stark anschwellenden Pro-
duktion, die die Einstellung auch zweit- und drittklassiger Meister zur Notwendig-
keit machte, um die vorliegenden Aufträge bewältigen zu können. Naturgemäß sind
wir über die Tätigkeit dieser Künstler — Felibien berichtet z. B. von Mederic Fre-
minet, dem Vater des berühmteren Martin Freminet, daß er sich mehrfach mit Bild-
teppichpatronen befaßt habe — nur mangelhaft unterrichtet. Die namhaften Künstler
beschränken sich in der Regel auf die Entwurfskizzen und überlassen die Über-
tragung ihren Schülern. Die Tatsache trifft u. a. auch auf Simon Vouet zu, der uns
bereits bei der Besprechung des Louvreateliers begegnete, im übrigen aber nicht mehr
für die ungeteilte Zentral-Manufaktur der Comans-van den Planken sonderlich in Frage
kommt. Felibien äußert sich in seinen Enlretiens unzweideutig über die Art der Pro-
duktion des Meisters: t,il faisoit faire des patrons de tapisserie de toutes sortes de
facon, il employoit encore plusieurs peintres ä travailler sous ses dessins aux paysages,
aux animaux et aux ornements. Entre ceux-lä, je puis vous nommer Juste d'Egmont
(56), et Vandrisse Flamands (57), Sealberge (58), Patel, Belin (Mellin) (59), van Boucle
(Charles oder Pierre), Bellange (60), Cotelle" (61). Als Hilfskräfte, die speziell auf die
Durchführung der Vouetschen Tapetenentwürfe eingestellt sind, erscheinen ferner:
Mouellon (Moilon), Michel Corneille (62) — der Meister führt 1636 Vouets Nichte Mar-
guerite Grögoire als Gattin heim —, Georges Lallemand (63), Lubin Baugin, der eine
besondere Routine in der Nachahmung italienischer Vorbilder besitzt, Alphonse Dufres-
noy, Francois Perrier, der Lothringer Person (Poerson), Aubin Vouet, der jüngere
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