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Die Kunst des Altertums.
IS. Kyprisches Blütcnkapitell. Louvre.
länglichen Hauptsaal (Hekal), den kostbares
Getäfel und Goldschmuck zierte, und weiter zum
Allerheiligsten (Debir), das die Stiftshütte und
die Bundeslade enthielt. 586 wurde der Tempel
von Nebukadnezar zerstört, dann mehrmals wie-
der aufgebaut und 70 nach Ehr. von Titus ver-
brannt.
Die Werke der phönikischen Bildnerei —
in Kalkstein und Ton zahlreich auf der Insel
Cppern gefunden, während im Mutterland nur
wenige zutage kamen — bekunden geringe selb-
ständige Auffassung. Neben größeren durchweg
bekleideten Statuen, Stiftern von Weihgeschenken,
finden sich besonders unter der Menge kleiner
Tonfiguren Bilder einer unbekleideten Göttin, die ursprünglich aus dem vorderasiatischen
Kulturkreis hervorgegangen ist. Im allgemeinen kann man die Skulpturen nach der Stärke
des in ihnen zutage kommenden ägyptischen, assyrischen, ägäischen oder altgriechischen Ein-
flusses gruppieren. Denn ans der Insel Cypern kreuzten sich wie in Phönikien die Einflüsse
erst der babylonischen und ägyptischen, dann der mykenischen und griechischen Kunst. So
entstanden auf allen Gebieten der Kunst mannigfache Mischformen, von denen die des
Volutcnkapitclls «Textabb. 16) erwähnt sess die an ägyptische und mesopotamische Vorbilder
erinnert. Auf einer in Amathus in Eypern gefundenen Silberschüssel (Textabb. 17) sind die
verschiedenen Kultnreinflüsse aus Ägypten und Vorderasien besonders deutlich zu erkennen.
Persische Kunst.
Vom Ende des 6. Jahrhunderts an traten die Perser in den Vordergrund des
orientalischen Kulturkreises. Ihre Kunst entwickelt sich im Anschluß an die der Nachbar-
länder. Trümmer großartiger Bauten haben sich in Susa, im Tale des Pulwar bei Pasar-
17. Silberne Schale aus Amaihus. (Cesnola.)
Die Kunst des Altertums.
IS. Kyprisches Blütcnkapitell. Louvre.
länglichen Hauptsaal (Hekal), den kostbares
Getäfel und Goldschmuck zierte, und weiter zum
Allerheiligsten (Debir), das die Stiftshütte und
die Bundeslade enthielt. 586 wurde der Tempel
von Nebukadnezar zerstört, dann mehrmals wie-
der aufgebaut und 70 nach Ehr. von Titus ver-
brannt.
Die Werke der phönikischen Bildnerei —
in Kalkstein und Ton zahlreich auf der Insel
Cppern gefunden, während im Mutterland nur
wenige zutage kamen — bekunden geringe selb-
ständige Auffassung. Neben größeren durchweg
bekleideten Statuen, Stiftern von Weihgeschenken,
finden sich besonders unter der Menge kleiner
Tonfiguren Bilder einer unbekleideten Göttin, die ursprünglich aus dem vorderasiatischen
Kulturkreis hervorgegangen ist. Im allgemeinen kann man die Skulpturen nach der Stärke
des in ihnen zutage kommenden ägyptischen, assyrischen, ägäischen oder altgriechischen Ein-
flusses gruppieren. Denn ans der Insel Cypern kreuzten sich wie in Phönikien die Einflüsse
erst der babylonischen und ägyptischen, dann der mykenischen und griechischen Kunst. So
entstanden auf allen Gebieten der Kunst mannigfache Mischformen, von denen die des
Volutcnkapitclls «Textabb. 16) erwähnt sess die an ägyptische und mesopotamische Vorbilder
erinnert. Auf einer in Amathus in Eypern gefundenen Silberschüssel (Textabb. 17) sind die
verschiedenen Kultnreinflüsse aus Ägypten und Vorderasien besonders deutlich zu erkennen.
Persische Kunst.
Vom Ende des 6. Jahrhunderts an traten die Perser in den Vordergrund des
orientalischen Kulturkreises. Ihre Kunst entwickelt sich im Anschluß an die der Nachbar-
länder. Trümmer großartiger Bauten haben sich in Susa, im Tale des Pulwar bei Pasar-
17. Silberne Schale aus Amaihus. (Cesnola.)