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4. Die Kunst des I Jahrhunderts.

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Recamier) und in dem „ermordeten Marat" eine dem theatralischen Pathos (wie in dem
Napoleon Ahh. 894) abgewandte natnralistischc Aufrichtigkeit. Eine große malerische Tüch-
tigkeit offenbart auch das große Zeremonienbild der „Krönung der Kaiserin Josephine"
(1804). Seiner Schule ist es denn auch zu danken, daß die technische Tradition in Frank-

reich und Belgien, wo er zuletzt lebte, gewahrt blieb.
Schon in der Schule Davids regte sich eine Reaktion gegen den akademischen Älaj-
sizismns. Der Verherrlicher der Großtaten des Kaiserreichs, Jean-Antoine Gros,
zeigt in seinen Schlachtenbildern realistisches Streben. Energischer trat Theodore Ge-
ricault für die lebendige Gestaltung gegenwärtigen Geschehens ein, als er 1819 in
seinem berühmten Notsloß der Fregatte Medusa ein packendes Ereignis aus dem Leben
scbildertc. Der bedeutendste französische Romantiker (wie man in Frankreich die für
wilde Leidenschaftlichkeit und lebhafte Farbenwirkung schwärmenden Gegner des aka-
demischen Klassizismus nannte) ist aber der geniale Eugene Delacroix gewesen, dessen
von dramatischem Leben erfüllte Darstellungen sich auch durch glänzendes Kolorit aus-
zeichnen (Abb. 905). Neben ihm war Paul Delaroche ein Historienmaler, dessen Kunst
vornehmlich um der pathetischen Gegenstände willen (tragische Szenen aus der neueren Ge-
schichte^ Schätzung fand (Abb. 907). Auf koloristischen Reichtum hat cs die Malerei dieser
Meister vornehmlich abgesehen; die Orientmater (Decamps, Fromentin) und die
Schilderer des Soldatenlebens (Eharlet, Vernet, Raffet, Bellange) verfolgen ähn-

liche Ziele und ziehen mehr und mehr die Gegenwart in das Stoffgebiet der Malexei*).

Daneben hielt der Klassizist Ingres, ein Meister der Zeichnung (Abb. 906), mit seiner
Schule (Flandrin, Ehenavard) den Zusammenhang mit der Schule Davids aufrecht.

In Deutschland strebte
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