Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Grimm, Herman; Grimm, Herman [Editor]
Fragmente (Band 1,1) — Berlin, Stuttgart: Spemann, 1900

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.47241#0153
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
129

gegen das begonnene, stillschweigend später ins Waisenhaus
verwiesene Werk der Brüder Grimm vor. Aber vielleicht
fehlt hier Etwas und die K. P. Akademie der Wissenschaften
hatte Weiteres im Sinne, das einstweilen unausgesprochen blieb.
Der neue Mwoanrrw livAnas Asrnmniouo, den ich in
deni oben angeführten Aufsätze der Deutschen Literaturzeitung
als eine zeitgenräße Arbeit empfahl, hat mit der Fertigstellung
des Deutschen Wörterbuches Jacob und Wilhelm Grimm's
einstweilen nichts zu thun. Die Vorarbeiten dafür könnten
den noch ausstehenden wichtigen Theilen desselben wohl zu
Gute kommen, gefordert aber wurde von mir eine ganz neue
Arbeit: ein Lexikon der deutschen Sprache wie sie im 18.
und 19. Jahrhundert gesprochen, geschrieben und gedruckt
wurde. Ich wiederhole aus dem in der Deutschen Literatur-
zeitungs erschienenen Aufsatze hier das Wesentliche.
Die Arbeit am Wörterbuche der Gebrüder Grimm, das
sie bis zu ihrem Tode (1863) allein weiterführten, hatte
1840 begonnen und es konnte deshalb die von heute (1894)
ab rückwärts gerechnet, letzten 50 Jahre deutscher Literatur
nicht umfassen. Zwar wurde es stets nachgearbeitet, allein
die ursprüngliche Anlage des Werkes mußte selbstverständlich
maßgebend bleiben. In diesen letzten 50 Jahren aber ist
Material ans Licht getreten, sowohl in neugeschaffenen Werken
(Moltke's Schriften, Bismarck's Briefe, Reden und Staats-
schriften. Die eigenen Schriften der Gebrüder Grimm
u. s. w., u. f. w.), welche die Fortentwicklung unserer Sprache
in großartiger Weise bekunden, als auch in nachträglich erst
in die Oeffentlichkeit gedrungenen Werken der Schriftsteller

') 11. Nov. 1893, Nr. 4S (oben S. 113).
Herman Grimm, Fragmente.

9
 
Annotationen