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der früheren Zeit, die wir aus jetzt erst sich öffnenden Quellen
zum ersten Male nun kennen lernen. In welchen: Blaße
läßt Suphans Herderausgabe Herder als einen neuen Mann
erscheinen! Wie wichtig sind die Fülle neuer Goethebriefe!
Selbst den: nur oberflächlich mit unserer Literatur Be-
kannten muß klar sein, daß das heute zu bearbeitende Feld
ein fast unübersehbares ist.
Meinem Vorschläge, die Bewältigung dieses scheinbar
übermächtigen Vorrathes in Angriff zu nehmen, ist von einigen
Seiten die einfache Unmöglichkeit der Unternehmung entgegen-
gehalten worden. Das weiß ich freilich, daß ein Appell an
das gesammte deutsche Volk zu Herstellung eines Werkes,
dessen Grenzen sich nicht ermessen lassen, eine gewagte Sache
sei. Ebenso, daß die Arbeit Anfangs langsam fortschreiten
werde u. s. w. Es fragt sich nur, welches Gefühl vou der
Nothweudigkeit der Unternehmung man habe. Ich glaube an
den INesaurus linAuaa Aörraauieus. Ich bin überzeugt,
daß sich energische Männer finden werden, welche die Idee
fördern. Auf die Nolle, die ich selbst dabei spiele, kommt
es nicht an. Viele Leute werden dabei hervortreten.
Die Deutschen müssen mehr von einander wissen. Der
Einzelne muß für deu Anderen überall mehr einstehen als
bisher. Diejenigen, welche in deutscher Sprache und über
deutsche Sprache und Literatur Unterricht zu geben haben,
von: Universitätslehrer bis zum Dorfschulmeister, streben —
wie ich zu empfinden glaube — danach, ihren Schülern die
Bekanntschaft nut dem gesprochenen und geschriebenen Worte
recht eindringlich zu gewähren. Aber das Ziel ist schwer zu
erreichen, weil überall die Vorarbeiten fehlen. Goethe ist der
große Sprachgewaltige des deutschen Volkes. Das ist wohl
der früheren Zeit, die wir aus jetzt erst sich öffnenden Quellen
zum ersten Male nun kennen lernen. In welchen: Blaße
läßt Suphans Herderausgabe Herder als einen neuen Mann
erscheinen! Wie wichtig sind die Fülle neuer Goethebriefe!
Selbst den: nur oberflächlich mit unserer Literatur Be-
kannten muß klar sein, daß das heute zu bearbeitende Feld
ein fast unübersehbares ist.
Meinem Vorschläge, die Bewältigung dieses scheinbar
übermächtigen Vorrathes in Angriff zu nehmen, ist von einigen
Seiten die einfache Unmöglichkeit der Unternehmung entgegen-
gehalten worden. Das weiß ich freilich, daß ein Appell an
das gesammte deutsche Volk zu Herstellung eines Werkes,
dessen Grenzen sich nicht ermessen lassen, eine gewagte Sache
sei. Ebenso, daß die Arbeit Anfangs langsam fortschreiten
werde u. s. w. Es fragt sich nur, welches Gefühl vou der
Nothweudigkeit der Unternehmung man habe. Ich glaube an
den INesaurus linAuaa Aörraauieus. Ich bin überzeugt,
daß sich energische Männer finden werden, welche die Idee
fördern. Auf die Nolle, die ich selbst dabei spiele, kommt
es nicht an. Viele Leute werden dabei hervortreten.
Die Deutschen müssen mehr von einander wissen. Der
Einzelne muß für deu Anderen überall mehr einstehen als
bisher. Diejenigen, welche in deutscher Sprache und über
deutsche Sprache und Literatur Unterricht zu geben haben,
von: Universitätslehrer bis zum Dorfschulmeister, streben —
wie ich zu empfinden glaube — danach, ihren Schülern die
Bekanntschaft nut dem gesprochenen und geschriebenen Worte
recht eindringlich zu gewähren. Aber das Ziel ist schwer zu
erreichen, weil überall die Vorarbeiten fehlen. Goethe ist der
große Sprachgewaltige des deutschen Volkes. Das ist wohl