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Grimm, Herman; Grimm, Herman [Editor]
Fragmente (Band 1,1) — Berlin, Stuttgart: Spemann, 1900

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https://doi.org/10.11588/diglit.47241#0156
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dreien wurde Wieland hinzuverlangt. Als Hauptvertreter der
mittleren Decennien des 18. Jahrhunderts könnten Klopstock,
Lessing, Gellert, Winckelmann und Andere zu einer Gruppe
vereint werden. Die Romantiker, von Bürger 'bis Heine,
könnten in einer oder in zwei Gruppen behandelt werden.
Die Historiker, von Schlosser bis Treitschke, bildeten vielleicht
einen besonderen Kreis. Diese vier oder fünf Gruppen
könnten fogleich in Arbeit genommen werden. Unabhängig
von einander würden ihre Vertreter sich nach eignem Er-
messen vereinigen und sich untereinander vielleicht nur über
Aeußerlichkeiten bindend besprechen. Die so entstehenden Wörter-
bücher bildeten den Anfang einer einstweilen nicht zu beziffernden
Reihe, welche, im Beginne des 20. Jahrhunderts ineinander-
gearbeitet, dann erst das große Deutsche Wörterbuch ausmachten.
Zunächst läge wohl die Bearbeitung der Gruppe Wie-
land, Goethe, Herder, Schiller. Sie zerfiele in vier Theile,
jeder der Oberleitung dessen unterstehend, dem die Verhältnisse
oder eigne Wahl diese Stellung verliehen. Die Verbindung
der diese vier Autoren betreffenden Wörterbücher zu einem
Ganzen könnte aber auch erst später eintreten und jedes von
ihnen zuerst besonders behandelt werden. In dem Maße erst
als die sofort zu beginnenden Separatwörterbücher anwüchsen,
würden sie später, bei privater Verständigung ihrer Verfasser,
vereinigt und was an Erfahrungen sich seitdem gesammelt
hätte, bei der abschließenden Arbeit berücksichtigt. Im Ver-
laufe des Fortschreitens dieser Arbeiten würde eine aus na-
türlicher Schwerkraft sich bildende Centralstelle mehr und
mehr zum Regulator des Unternehmens werden und die Idee
dieses Ganzen niemals verloren gehen.
 
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