Seliger, Hans Karl [Hrsg.]; Mal- und Zeichen-Unterricht GmbH <Berlin> [Hrsg.]; Meru, Johannes [Mitarb.]; Meru, Johannes [Mitarb.]: Handbuch und Lehrkursus für die Kunst des Zeichnens und Malens (Band 3): Die Gebrauchsgraphik und Reklame: mit 525 einfarbigen und farbigen Abbildungen (Braunschweig, 1928)

ment“ usw., will ich versuchen, Sie über den Zweck, den diese Werbeinstrumente für den
Kaufmann haben, aufzuklären und Ihnen zeigen, wie Sie diese Instrumente am besten
gestalten und schärfen können. Das Ornament ist zwar kein Werbeinstrument, doch ist es
für Sie auch notwendig, über dieses unterrichtet zu sein, da Sie ja hin und wieder sich des-
selben hei Gestaltung einer Arbeit bedienen müssen.

Die Gestaltung dieser Werbeinstrumente gehört in das Kunstgebiet der Graphik
Da es sich um Arbeiten des Gebrauchs, im Gegensatj zu denen der freien Kunst, handelt, so
nennt man Künstler, die sich mit Gestaltung ersterer beschäftigen, Gebrauchsgraphiker. Die
Gebrauchsgraphik ist also eine Zweckkunst.

Die reine Graphik gestattet dem Künstler jede Freiheit in der Gestaltung, während hei
der Gebrauchsgraphik der Zweck oberstes Gesetj des Schaffens ist. Die Beengungen bei der
Gebrauchsgraphik können verschiedenster Art sein: da können geschäftliche Erwägungen,
amtliche Bestimmungen, Normungen (Normalformate), private Neigungen usw. die Arbeit
und Gestaltung beengen und beeinflussen.

Die Reklame nimmt heute im geschäftlichen Leben einen immer größeren, breiteren
Raum ein. Kein einsichtiger Kaufmann kann und wird sich dieser, man kann wohl sagen
Großmacht mehr widersetjen. Er muß die Mittel für die Ausgaben hierfür in seine
Geschäftskalkulation einstellen.

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