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Wer eine Telegrammadresse, Bankkonto, Fernsprecher und dergleichen hat, gibt diese
auf dem Briefkopf an.

Wird darauf eine Ware gezeigt, so ist diese, genau wie die Fabrikanlage, rein sachlich,
streng stilisiert vorzutragen.

Daß der Name und die genaue Adresse betont auf dem Briefkopf enthalten sein muß,
brauche ich ja eigentlich, da selbstverständlich, nicht besonders zu erwähnen.

Haben Sie nun den Auftrag, einen Briefkopf zu entwerfen, so lassen Sie sich, wie heim
Inserat, Plakat usw., erst einmal von dem Auftraggeber sagen, was er auf demselben zu
sehen wünscht.

Wenn der Auftraggeber nicht ein moderner und gebildeter Mensch ist, so wird er wahr-
scheinlich sehr viel auf dem Briefkopf sehen wollen. Da ist es nun Ihre Aufgabe, ihn dahin
zu belehren, daß es sein eigenstes Interesse ist, wenn er von diesem Vorhaben absteht und
nur das Allernotwendigste zeigt.

Als Drucktechniken kommen für den Briefkopf in Betracht: der Stahlstich, Stahlstich
mit Prägung und Vergoldung, Lithographie, Buchdruck und Offsetdruck.

Welche dieser Druckarten verwendet werden soll, das richtet sich ganz nach den Mitteln,
die zur Verfügung stehen, an welches Publikum sich der Briefschreiber mit dem Brief wenden
will, und welchen Eindruck er mit dem Briefkopf zu machen gedenkt.

Als Druckpapiere sind die allerverschiedensten in Gebrauch, farbige und einfarbige.
Da ja heute fast nur mit Schreibmaschine geschrieben wird, sind die dafür geeigneten Papiere
für Briefpapier bevorzugt, aber auch feinstes Leinen- oder Büttenpapier findet hier An-
wendung. Auch dies kommt ganz auf die zur Verfügung stehenden Mittel an, genau wie
heim Druck seihst.

GESTALTUNG DES BRIEFKOPFES

Bei der Gestaltung verfahren Sie ebenso wie heim Inserat, Plakat usw.

Erst einmal flüchtige Gruppierungsskizzen in kleinem Maßstabe, dann etwas größer 1 : 2
und dann erst in Originalgröße unter Eingehen auf die Einzelheiten, d. h. Schrift usw.

Das Original wird wie alles, was vervielfältigt werden soll, in Originalgröße oder um die
Hälfte oder ein Drittel größer gezeichnet.

Bei farbigen Briefkopfentwürfen muß jede Farbe aus dem Original herausgezogen
werden, damit sie für den Druck klischiert werden kann. Soll die Klischeeanstalt dieses
Herausziehen selbst besorgen, dann verteuert dieses Verfahren die Herstellung etwas.

Für Offsetdruck ist das Herausziehen der Farben durch Zeichnung nicht notwendig.

Abb. 481-498 In den Abbildungen gebe ich Ihnen Beispiele von Briefköpfen, die das heute darin
durchschnittlich Übliche zeigen.

Sie sehen in diesen Darstellungen, wie außerordentlich vereinfacht alles dargestellt
worden ist, und es wird Ihre Sache sein, ein Gleiches in Ihren Arbeiten dieser Richtung zu
erstreben.

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