Heidelberger Jahrbücher der Literatur (19,2.1826)

N. 33.

1826.

Heide lb erg er
Jahrbücher der Literatur.


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nter. 1823. 605 3. zzz8. lThlr. 20Gr.

Immer mehr, so oft wir charakteristische Geistes-Er-
zeugnisse eines tüchtigen Mannes erneuert sehen, macht sich
der Gedanke geltend : Das wahre Denkmal eines Den-
kers ist das von ihm Gedachte! Dieses zu verewi-
gen, dieses ausgedehnt fortwirken zu machen, ist für die ihn
verehrende die eigentlichste Aufgabe der Achtung und der den-
kenden Dankbarkeit. Selbst Bildnisse von solchen Vor-
männern wünschen wir ja meist nur deswegen, weil wir das
Charakteristische, den Ausdruck des Geistes, auch in dem,
was der Geist vornehmlich auszubilden scheint, in dem Ge-
sichte und der Haltung, erkennen zu lernen wünschen.
Möchte doch vorerst diese Ausgabe kleinerer und desto
kräftigerer Schriftdenkmale des Grofsen Reformators schnell
hinter einander vollendet erscheinen. Er ist der Reformator,
welcher , wie Rec. dieses Hauptverdienst in seiner Rede auf das
Reformationsjuhiläum hervorzuheben gesucht hat, nicht b!os
für die Theologie, sondern auch für philosophische Befreiung
von der Scholastik, einen Umschwung bewirkte. Ebender-
selbe wurde ferner für den Anfang eines vernünftigen freien
Staats- und Kirchenrechts, für die Autonomie der teutschen
kleineren Staaten (wo, wenn sie alle nur zugleich als Bund
das gemeinsame Zusammenwirken für den Wohlstand des
Gänsen beschleunigen, das Einzelne desto leichter überblickt,
desto unabhängiger nach Localmitteln und Localbedürfnissen
geordnet werden kann) auf lange Zeitfolgen hinaus von einer
Wichtigkeit, die sich auf keinen andern welthistorischenMann
XfX. Jahrg. 9- H<dt; §3