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N. 61. 1826.
Heidelberger
Jahrbücher der Literatur.


Lallemand, anatomisch-pathologische Untersuchungen
über das Gehirn.

Ueberall in diesen vier Formen finden sich) nach denl
Verf., die charakteristischen Symptome der Erweichung wie-
der; die Symptome folgen in derselben Ordnung aufeinander,
haben denselben Verlauf, dieselben Complicationen und die-
selben zufälligen Erscheinungen, und diese Uebereinstimmung
der Symptome beweise zugleich, dafs ihnen dieselbe Ursache,
nämlich Entzündung, zu Grunde liege. — Die meisten Krank-
lieitställe und Leichenöffnungen des ersten Bandes , zwei und
fünfzig an der Zahl, sind vom Yerf. selbst und zwar im Ho-
tel-Dieu zu Paris beobachtet, die übrigen aber und die ded
zweiten Bandes, mit vier und sechzig Krankheits- und Ob-
ductionsgeschichten, sind theils von Morgagni und andern
älteren Aerzten , unter den Neueren aber vorzüglich von Dan.
de la Vauterie, Rochoux, Bricheteau, Itard, Abercrombie
u. A. entlehnt, und als Belege für die Lehre des Verf. be-
nutzt.
Die Erweichungen des Gehirns sind wedef eine neue,
noch mehr verbreitete Krankheit, als ehemals, sondern sie
sind nur mit gröfserer Sorgfalt als ehedem studirt worden ,
und je mehr man sich damit beschäftigt, desto häufiger er-
scheinen sie. Bei den älteren Schriftstellern sind wenige Be-
obachtungen über die Erweichung des Gehirns vorhanden;
die Symptome sind in der Mehrzahl der Beobachtungen kaum
angegeben, die Beschreibung der Krankheit undeutlich, die
Leichenöffnung unvollständig, und von der Behandlung gar
nicht die Rede. Morgagni ist der Einzige , welcher auf diesg
krankhaften Veränderungen einiges Gewicht legte, weil er
sah, was andern, minder aufmerksamen Beobachtern entgan-
gen war. Oft konnte dies aber geschehen, da die erweichte
XIX. Jahrg; io Heb. ^4.
 
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