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N. .50.

1836.

Heidelberger
Jahrbücher der Literatur.


Erhard Handbuch der teutschen Sprache.

Abgesehen von allen anderen, inneren und äufseren,
Gründen (der Sage und Sprache) , berechtigt weder die S. 26.
Anmerk, angeführte Stelle von Gottfried von Strafsburg in
seinem Tristan, die wörtlich so heifst:
Von Veldeken Heinrich —
er inpfete daz erste ris
in siuscher Zungen,
da von sit este ersprungen,
von den die bluothen kwamen u. s. W
(S. 273 — 274* auch mitgetheilt),
noch die ganz ähnliche in Rudolf's von Hohenems Alexan-
der (Cod. TlZoaac. Catal. p. 2 6 1. fol. 28. d.), zu einer Fol-
gerung für die Verfasserschaft Heinrichs von Veldek. Rudolf's
Stelle macht jene in Gottfried's Tristan klarer: er spricht be-
stimmt von der Kunst des reinen Reimes, im Gegensatz
d.e in den historischen Gedichten früher viel freieren, mehr
assh irenden Reimweise, obschon bekanntlich Veldek'a Rei-
me, wehigstens in den vorhandenen Handschriften, mannig-
fach aus dem niederdeutschen Gesetze in das oberdeutsche,
oder umgekehrt, schwanken. Rudolf's Stelle heifst so:
— Nieman nu so guotes nicht
Gesprechen kan, so man do sprach,
Do man vns kunst vorbeizen sach
Uf dem künsten riehen stam,
Von dem Gedichte urhab nani,
Von Veldich der wise man^
Der rechter rime aller erste Legany
Der kunsteriehe heinrich,
Des atam het wol gebreitet sich§
XlX.Jalng. 8. Heft.

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