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Wedtkind Handbuch der Weltgeschichte.
funden, dafs bereits die dritte Auflage (oder wie sich der Vf.
etwas unbequem ausdrückt) eine neue Ausgabe der zweiten
Auflage nötbig geworden ist.
Rec. ist unter den vielen gröfsern und kleinern Werken
über die Weltgeschichte keines bekannt, das einen solchen
Reichthum von wichtigen Thatsachen und interessanten Noti-
zen enthielte , und das zum synchronistischen Ueberblick so
brauchbar wäre, als das vorliegende. Er glaubt daher keinen
Tadel zu verdienen, wenn er dieses Werk einer umständlichen
und ins Einzelne gehenden Prüfung unterwirft.
In der Vorrede zu der vorliegenden neuesten Ausgabe
(die beiden frühem sind dem Rec. nicht zur Hand, und er
kann daher über ihr Verhältnis zur neuesten nicht urtheilen)
erklärt der Verf., dafs er seine literarische Theilnahme einzig
auf die Vervollkommnung desselben und die Fortsetzung sei-
ner historisohen Noten zu beschränken gesonnen sey. Diese
Erklärung macht ihm unendlich viel Ehre; eine solche Resigna-
tion ist in unsern schreibseligen Zeiten eben so selten als lo-
Lenswerth; und Rec. kann den Wunsch nicht unterdrücken,
dafs unsere allzeit fertigen Buchmacher, die uns von Messe
zu Messe mit gehaltlosen, die Wissenschaft nicht fördernden
Büchern und Büchlein für die sogenannten gebildeten Leser
heimsuchen , an dem achtungswürdigen Verf. ein Beispiel
nehmen möchten. Rec, glaubt demelhen seine Hochachtung
nicht besser bezeugen zu können, als indem er sich eine Reihe
Bemerkungen über einzelne Facta und Behauptungen erlaubt,
welche ihm der Berichtigung oder Umarbeitung bedürftig zu
seyn scheinen, zumal da der Verf. selbst zugibt, dafsManches
besser zu machen seyn dürfte.
Die innere Einrichtung des Werks, über die er sich in
der lehrreichen Vorrede zur zweiten Auflage erklärt, glaubt
Rec. als bekannt voraussetzen zu dürfen. Er nennt sein Buch
sehr treffend einen welthistorischen Atlas, der für den Ge-
schäftsmann zum Nachschlagen brauchbar und für den Gebil-
deten, ja selbst den blofsen Dilettanten durch die Erinnerung
an eine Menge wissenswürdiger Gegenstände nicht ohne In-
eresse seyn soll.
Sehr zweckmäfsig scheint die Sonderung der einzelnen
Welttheile Asien, Africa und Europa; der Ueberblick wird
dadurch ungetneiu erleichtert; zudem gewährt sie auch den
Vorheil, dafs man sogleich sieht, welchen Antheil jeder Welt-
thei! an den grofsen Weltbegebenheiten genommen, und ob
er zu einer bestimmten Zeit handelnd oder leidend in dieselbe
Wedtkind Handbuch der Weltgeschichte.
funden, dafs bereits die dritte Auflage (oder wie sich der Vf.
etwas unbequem ausdrückt) eine neue Ausgabe der zweiten
Auflage nötbig geworden ist.
Rec. ist unter den vielen gröfsern und kleinern Werken
über die Weltgeschichte keines bekannt, das einen solchen
Reichthum von wichtigen Thatsachen und interessanten Noti-
zen enthielte , und das zum synchronistischen Ueberblick so
brauchbar wäre, als das vorliegende. Er glaubt daher keinen
Tadel zu verdienen, wenn er dieses Werk einer umständlichen
und ins Einzelne gehenden Prüfung unterwirft.
In der Vorrede zu der vorliegenden neuesten Ausgabe
(die beiden frühem sind dem Rec. nicht zur Hand, und er
kann daher über ihr Verhältnis zur neuesten nicht urtheilen)
erklärt der Verf., dafs er seine literarische Theilnahme einzig
auf die Vervollkommnung desselben und die Fortsetzung sei-
ner historisohen Noten zu beschränken gesonnen sey. Diese
Erklärung macht ihm unendlich viel Ehre; eine solche Resigna-
tion ist in unsern schreibseligen Zeiten eben so selten als lo-
Lenswerth; und Rec. kann den Wunsch nicht unterdrücken,
dafs unsere allzeit fertigen Buchmacher, die uns von Messe
zu Messe mit gehaltlosen, die Wissenschaft nicht fördernden
Büchern und Büchlein für die sogenannten gebildeten Leser
heimsuchen , an dem achtungswürdigen Verf. ein Beispiel
nehmen möchten. Rec, glaubt demelhen seine Hochachtung
nicht besser bezeugen zu können, als indem er sich eine Reihe
Bemerkungen über einzelne Facta und Behauptungen erlaubt,
welche ihm der Berichtigung oder Umarbeitung bedürftig zu
seyn scheinen, zumal da der Verf. selbst zugibt, dafsManches
besser zu machen seyn dürfte.
Die innere Einrichtung des Werks, über die er sich in
der lehrreichen Vorrede zur zweiten Auflage erklärt, glaubt
Rec. als bekannt voraussetzen zu dürfen. Er nennt sein Buch
sehr treffend einen welthistorischen Atlas, der für den Ge-
schäftsmann zum Nachschlagen brauchbar und für den Gebil-
deten, ja selbst den blofsen Dilettanten durch die Erinnerung
an eine Menge wissenswürdiger Gegenstände nicht ohne In-
eresse seyn soll.
Sehr zweckmäfsig scheint die Sonderung der einzelnen
Welttheile Asien, Africa und Europa; der Ueberblick wird
dadurch ungetneiu erleichtert; zudem gewährt sie auch den
Vorheil, dafs man sogleich sieht, welchen Antheil jeder Welt-
thei! an den grofsen Weltbegebenheiten genommen, und ob
er zu einer bestimmten Zeit handelnd oder leidend in dieselbe