Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
1234

Anmerkungen zur Odyssee von G. W. Nitzsch.

drinerunerwähntgeiassen.cc Diese Erwähnungen werden den
Lesern sagen, dals unser Text auch da, wo wir Atistarch's
Meinung wissen, keineswegs immer der dieses Grammatikers
ist, dafs Wolf unendlich Vieles nach eigenem Ermessen
schreiben mufste, dafs endlich die Homerische Kritik keines-
wegs abgeschlossen ist. Ueberhaupt denkt sich der Verfasser
eine Bearbeitung der Odyssee in dreifacher Zettheilung (S. VII.
VIII.): 1. Romerzcae, Untersuchungen enthaltend
über einzelne Puncte der höheren Kritik^ Prüfungen einzelner
deshalb angefochtenen Stellen. Die 1824 von demselben Verf.
herausgegebenen Homericaa (de Odysseae exordio)
liefern davon eine Probe. Eine weitere Fortsetzung derselben
Würde von den Rhapsodien der Odyssee, eine dritte von ein*
zelnen Anstöfsen in den vier erstenlGesängen handeln. 2. Ein*
leitung in die Odyssee in drei Abschnitten, über die
Handlung der Odyssee, ihre allegorische Deutung und über
die Geschichte Homers unter den Griechen. Damit bringt
Ref. zugleich Einiges in Verbindung, was der Verf. in diesem
einleitenden Briefe berührt, über die ursprüngliche Emheit
der Odyssee S. X ff. Mit Wolf theilt der Verf. die Ansicht,
dafs die Homerischen Gedichte nicht geschrieben und nicht
als ein Ganzes auf einmal gegeben , sondern im Geiste empfan-
gen und ausgedichtet, im Gedächtnisse aufbewahrt und in
sogenannten Rhapsodien theilweise gesungen worden seyen ;
nur läugnet er den von Manchen daraus gemachten Schlufs,
dafs wegen dieser Art des Vortrags einzelner Gesänge, auch
eben diese nicht ursprünglich auf ein Ganzes berechnet gewe-
sen seyn könnten. Denn diese haben eben so viel selbststän-
digen Gehalt, um einzeln vorgetragen, und auch verstanden,
ja mit Vergnügen gehört werden zu können ; zugleich aber
6ind sie wiederum so auf das Ganze berechnet, dafs sie sich
als Theile desselben unverkennbar beurkunden. Durch diese
hier nur im Allgemeinen angedeutete Ansicht fallen freilich
manche Bemühungen der Gegner der Homerischen Einheit,
manche Beweise, aus einzelnen Widersprüchen u. dergl. mehr
aufgesucht, zusammen, oder verlieren ihre Kraft — Der
dritte Punkt betraf die eigentliche Erklärung des Textes oder
die erklärenden Anmerkungen. Von diesem Theil der Arbeit
liefert hier der Verf. in den vier ersten Gesängen der Odyssee
eine Probe, die um so schicklicher ausgewählt ist, als gerade
diese Gesänge, wie auch S. IX. richtig bemerkt wird, theils
die Grundlage des ganzen Gedichts, theils ein reicheres und
vollständigeres Gemälde der Homerischen Welt enthalten , als
andere Theile der Homerischen Gedichte, zugleich auch hier
 
Annotationen