HEIDELBERGER
1849.
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Nr. 8.
JÄHRBfiGHER OER LITERATUR.
Gallus von Becker. S. lusg, von Bein»
(Schluss.)
So hätten wir z. B. in der achten Anmerkung zur ersten Scene,
wo über Gallus — wo über den Helden des Romans — einige biographische
Notizen mitgetheilt werden und sein Schicksal näher besprochen wird,
eine kleine Erweiterung nicht ungern gesehen, über die Person des
Mannes wie über seine Leistungen auf dem Gebiete der Poesie. Völker^
Abhandlung in ihren zwei Abtheilungen fP. I. 1840. und P. II. 1844.)
würde, um von Fontanini und andern altern Hülfsquellen nicht zu reden,
einen auch kritisch gesichteten Stoff dazu geboten haben. In einer lan-
gem Anmerkung zur dritten Scene (^Studien und Briefe) ist der berühm-
ten, aber in den Einzelheiten der Auffassung nicht ganz klaren Stelle des
Plinius Hist. Nat. XXXV. 2. von dem „benignissimum Varronis inventum“
eine erneuerte Aufmerksamkeit zugewendet. Becker hatte in der ersten
Ausgabe, nachdem er die verschiedenen Meinungen der Gelehrten aufge-
führt und besprochen, dieselben jedoch nicht befriedigend gefunden hatte,
an silhuettenartige Porträts gedacht, die durch Shablonen oder auf ähn-
liche Weise gemalt worden, da an eine Ausführung in Farben hier nicht
gedacht werden könne. Der Herausgeber hat die Becker’sche Ausführung
mit einigen weiteren Nachweisungen vermehrt und am Schlüsse noch zwei
Erklärungsversuche genannt, von welchen der eine, bei Krahner, der an
Bottiger sich anschliesst, hier blos an eine nach Wachsbildern und Statuen
gemachte Beschreibung denken und daher in der Stelle des Plinius sogar
aus claudi ein collandari machen will; wir glauben nicht, dass aus
den Worten des Plinius ein solcher Sinn herausgedeutet werden kann und
müssen dem Herausgeber Recht geben, wenn er deshalb diesen Vorschlag
verwirft. Aber auch der andere Versuch von Hassler, welcher an Me-
tallstempel denkt, die in Wachs abgedruckt worden, so dass die Wachs-
bilder (Imagines) dann in kleinen Kapseln dem Texte beigegeben wor-
den, sagt dem Herausgeber ebenso wenig zu, und er glaubt, dass Schwie-
rigkeiten, wie sie bei dieser Auffassungsweise hervortreten, durch den
Becker’schen Erklärungsversuch nicht veranlasst würden. Indess an den
XLII. Jahrg. 1. Doppelheft. 8
1849.
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Nr. 8.
JÄHRBfiGHER OER LITERATUR.
Gallus von Becker. S. lusg, von Bein»
(Schluss.)
So hätten wir z. B. in der achten Anmerkung zur ersten Scene,
wo über Gallus — wo über den Helden des Romans — einige biographische
Notizen mitgetheilt werden und sein Schicksal näher besprochen wird,
eine kleine Erweiterung nicht ungern gesehen, über die Person des
Mannes wie über seine Leistungen auf dem Gebiete der Poesie. Völker^
Abhandlung in ihren zwei Abtheilungen fP. I. 1840. und P. II. 1844.)
würde, um von Fontanini und andern altern Hülfsquellen nicht zu reden,
einen auch kritisch gesichteten Stoff dazu geboten haben. In einer lan-
gem Anmerkung zur dritten Scene (^Studien und Briefe) ist der berühm-
ten, aber in den Einzelheiten der Auffassung nicht ganz klaren Stelle des
Plinius Hist. Nat. XXXV. 2. von dem „benignissimum Varronis inventum“
eine erneuerte Aufmerksamkeit zugewendet. Becker hatte in der ersten
Ausgabe, nachdem er die verschiedenen Meinungen der Gelehrten aufge-
führt und besprochen, dieselben jedoch nicht befriedigend gefunden hatte,
an silhuettenartige Porträts gedacht, die durch Shablonen oder auf ähn-
liche Weise gemalt worden, da an eine Ausführung in Farben hier nicht
gedacht werden könne. Der Herausgeber hat die Becker’sche Ausführung
mit einigen weiteren Nachweisungen vermehrt und am Schlüsse noch zwei
Erklärungsversuche genannt, von welchen der eine, bei Krahner, der an
Bottiger sich anschliesst, hier blos an eine nach Wachsbildern und Statuen
gemachte Beschreibung denken und daher in der Stelle des Plinius sogar
aus claudi ein collandari machen will; wir glauben nicht, dass aus
den Worten des Plinius ein solcher Sinn herausgedeutet werden kann und
müssen dem Herausgeber Recht geben, wenn er deshalb diesen Vorschlag
verwirft. Aber auch der andere Versuch von Hassler, welcher an Me-
tallstempel denkt, die in Wachs abgedruckt worden, so dass die Wachs-
bilder (Imagines) dann in kleinen Kapseln dem Texte beigegeben wor-
den, sagt dem Herausgeber ebenso wenig zu, und er glaubt, dass Schwie-
rigkeiten, wie sie bei dieser Auffassungsweise hervortreten, durch den
Becker’schen Erklärungsversuch nicht veranlasst würden. Indess an den
XLII. Jahrg. 1. Doppelheft. 8