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HEIDELBERGER

1849.

X Nr. 9.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
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Kurze Anzeigen.
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Die Oberfläche der Ströme erscheint, je nach dem Verschiedenartigen des
Bodens, über welchen der Erguss Statt gehabt, oft als wildes Haufwerk grosser
Layenblöcke; unförmliche Schlackenstücke, einzelne hervorstehende Massen von
gewaltigem Durchmesser reihen sich aneinander. Die ganze Aussenfläche ist durch
ungeheuere Schlackenwälle bezeichnet, man glaubt schwarze, stürmisch aufgeregt
gewesene Fluthen zu erkennen, Fluthen aus zäher Substanz bestehend, welche
im Augenblicke stärkster Bewegung erstarrten. — Zu den merkwürdigsten
Punkten gehört der Puy Pariou und Puy Gravenoire. Der erstere ist ein voll-
kommen kreisrunder Krater, der eine Tiefe von 250 Fuss hat; der Puy Gra-
venoire [unser Verfasser schreibt Graveneire, doch dürfte die andere Leseart
besser sein, da sich deren die Franzosen Bouillet und Lecoq bedienten],
ein pittoresker Kegelberg, besteht gänzlich aus Schlacken, welche die seltsam-
sten Gestalten wahrnehmen lassen. — Den Puy de Dome setzt ein eigentüm-
liches Gestein, der sogenannte Domit zusammen, dessen Schilderung wir L. vs
Buch verdanken. Unter anderen interessanten Stellen werden der Puy Marman
und der Gergovia-Berg unfern Clermont genannt. Der erstere, gegen 300 Fuss
über die Ebene emporsteigend, besteht aus basaltischen Trümmergebilden; am
Gergovia-Berg sind deutlich die merkwürdigen Veränderungen zu sehen, welche
der empordringende Basalt auf die durchbrochenen Süsswasserkalke ausübte;
Kalkstein-Fragmente zeigen sich mehr oder weniger verändert, von basaltischer
Masse umschlossen. In der Berührung mit Basalt ist der Kalkstein säulenförmig
geworden, er erscheint klingend, gleich gebrannten Ziegeln u. s. w. (Wir
verweilen absichtlich nicht bei den durch vielfache Schilderungen so bekannten
Verhältnissen, und bemerken nur, dass alle vulkanischen Phänomene in Auvergne
in die vorhistorische Zeit fallen , indem durchaus die Beweise für eine spätere
Thätigkeit vulkanischer Kräfte fehlen.) Ein Gleiches ist im Velay und Vivarais
der Fall. Besondere Aufmerksamkeit verdienen die an wichtigen Thatsachen
reichen Umgebungen von le Puy en Velay: der Felsen von St. Michel — durch
seltsame Kegelgestalt im höchsten Grade auffallend — besteht aus einem basal-
tischen Trümmer-Gestein, welches von Basaltgängen durchsetzt wird; er er-
reicht eine Höhe von 200 Fuss, während der Durchmesser kaum 170 Fuss
beträgt.
Das nächste Capitel schildert die erloschenen Vulkane Deutschlands und
zuerst die wahrhaft klassischen Gegenden der Eifel. Häufig bemerkt man dort
kleine oder grössere kegelförmige Höhen, bisweilen mit kleinen Krateren, deren
Boden eingesunken, weit unter dem gewöhnlichen Niveau liegt, dem daher die
Wasser der nächsten Umgegend zulaufen. Es haben sich auf solche Weise eine
XLII, Jahrg. 1. Doppelheft. 9
 
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