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Euripides von Schöne,
durch das folgende διεφόρουν (734} gewissermassen bestätigt. In
791 hat Sch. lieber für κινούντι, freilich ohne einen Buchstaben zu
ändern, κινούν τι geschrieben, als Canters κινούντα gelten lassen.
Ein neutrales Subjekt verträgt sich aber kaum mit dem Gebrauch
des Verbi und die Allgemeinheit der Drohung ist, wenn man nicht
mit Dindorf σε ergänzen will, hinreichend durch die Unbestimmtheit
der Person erreicht. Bacch. 1350 ist es unmöglich, Haupts μουστι
(vulg. μοι τό) mit einem triftigen Grund abzuweisen; Med. 1236
hängt der Infinitiv von δέδοκται ab, hier aber fehlt gerade ein sol-
ches Verbum. Wenn Iph. T. 73 von dem Altar gesprochen wird
und Orestes sagt: εξ αίμ ά τ ων γούν ξά.νθ3 εχει τριχώματα, er-
klärt dies die Note als „Bild für den Kranz von Streifen, welchen
die angetrocknelen Blutströme rings auf dem Altar und um densel-
ben gebildet hatten.“ Da jedoch Orestes fortfährt zu fragen: θριγ-
κοΐς δ’ έπ αύτοίς σκύλ’ όράς ήρτημένα scheint in dem Pronomen eine
Rückbeziehung auf θριγκώματα zu liegen, wie bereits Hermann
und A. erkannt haben. Gelegentlich bemerken wir, dass unter σκύλα
nicht „die Waffen der Getödeten“ zu verstehen sind, sondern, wor-
auf die aus Ammian. Marcellin. XXIV, 8, 24 von Schöne selbst
angeführte Stelle leitet, caesorum capila, jene Benennung also ein
Euphemismus ist. Iph. 111 ist Dindorfs Emendation νώ statt des το
oder τοι der Handschriften übersehen; der folgende Dual προσφέροντε
verlangt hier auch eine Angabe der Person, welche verwischt wurde,
weil spätere Leser der Tragiker sowohl liier als an andern Stellen
sich nicht in die Rektion des Verbale zu finden wussten. Zu 405:
γνώμα δ’ οίς μέν ακαιρος δλβου, τοΐς δ’ εις μέσον ηκει bemerkt Sch.
γνώμα ακαιρος sei ein Sinn, für welchen es keine Gelegenheit nach
Glück zu streben gibt, d. h. der die Gelegenheit nicht aufsucht „in
όλβος soll“ der Doppelsinn von Reichthum und innerem Glück lie-
gen, in οίς μέν „der Gedanke auf einen Gegensatz angelegt seyn,“
welcher nicht ausgedrückt ist, weil er im Vorhergehenden liegt:
οΐ δέ θηρώσι καιρόν δλβου κενήν δοξάζουσι δόξαν.“ Ein solches Zu-
rückweisen des μέν wird man aber schwerlich nachweisen können;
die ακαιρος δλβου γνώμα ist nicht anders zu fassen, als eine un-
mässige Begierde nach Reichthum; da endlich die Phrase εις μέσον
ηκειν keinen andern Sinn hat als in medium prodire, bleibt kaum
ein anderer Ausweg offen, als Hermanns schöne und leichte Emen-
dition μενέκαιρος aufzunehmen. Derselbe Fall tritt 654 ein, wenn
auch Sch. versichert, die Nolhwendigkeit seiner Korrektur πότερος
ό μή μέλλων ergebe sich „sowohl aus metrischen Gründen, als aus
der Rücksicht auf den Gedankenzusammenbang.“ Aber die Frage:
wer ist der dem Tod Geweihte (διολλύμενος muss natürlich supplirt
werden) verstösst nicht gegen den Sinn der Scene, wogegen die
metrische Gestaltung des Verses, welche Sch. eingeführt hat, ge-
radezu verworfen werden muss, indem er dem Dochmius die Ana-
kruse einer kurzen Silbe vorausschickt. Iph. (895) lesen wie bei
Sch. δεινός γάρ έλθ·ών άνεμος έξαίφνης νεώς ώθει πάλιν πρύμν^σιν.
Euripides von Schöne,
durch das folgende διεφόρουν (734} gewissermassen bestätigt. In
791 hat Sch. lieber für κινούντι, freilich ohne einen Buchstaben zu
ändern, κινούν τι geschrieben, als Canters κινούντα gelten lassen.
Ein neutrales Subjekt verträgt sich aber kaum mit dem Gebrauch
des Verbi und die Allgemeinheit der Drohung ist, wenn man nicht
mit Dindorf σε ergänzen will, hinreichend durch die Unbestimmtheit
der Person erreicht. Bacch. 1350 ist es unmöglich, Haupts μουστι
(vulg. μοι τό) mit einem triftigen Grund abzuweisen; Med. 1236
hängt der Infinitiv von δέδοκται ab, hier aber fehlt gerade ein sol-
ches Verbum. Wenn Iph. T. 73 von dem Altar gesprochen wird
und Orestes sagt: εξ αίμ ά τ ων γούν ξά.νθ3 εχει τριχώματα, er-
klärt dies die Note als „Bild für den Kranz von Streifen, welchen
die angetrocknelen Blutströme rings auf dem Altar und um densel-
ben gebildet hatten.“ Da jedoch Orestes fortfährt zu fragen: θριγ-
κοΐς δ’ έπ αύτοίς σκύλ’ όράς ήρτημένα scheint in dem Pronomen eine
Rückbeziehung auf θριγκώματα zu liegen, wie bereits Hermann
und A. erkannt haben. Gelegentlich bemerken wir, dass unter σκύλα
nicht „die Waffen der Getödeten“ zu verstehen sind, sondern, wor-
auf die aus Ammian. Marcellin. XXIV, 8, 24 von Schöne selbst
angeführte Stelle leitet, caesorum capila, jene Benennung also ein
Euphemismus ist. Iph. 111 ist Dindorfs Emendation νώ statt des το
oder τοι der Handschriften übersehen; der folgende Dual προσφέροντε
verlangt hier auch eine Angabe der Person, welche verwischt wurde,
weil spätere Leser der Tragiker sowohl liier als an andern Stellen
sich nicht in die Rektion des Verbale zu finden wussten. Zu 405:
γνώμα δ’ οίς μέν ακαιρος δλβου, τοΐς δ’ εις μέσον ηκει bemerkt Sch.
γνώμα ακαιρος sei ein Sinn, für welchen es keine Gelegenheit nach
Glück zu streben gibt, d. h. der die Gelegenheit nicht aufsucht „in
όλβος soll“ der Doppelsinn von Reichthum und innerem Glück lie-
gen, in οίς μέν „der Gedanke auf einen Gegensatz angelegt seyn,“
welcher nicht ausgedrückt ist, weil er im Vorhergehenden liegt:
οΐ δέ θηρώσι καιρόν δλβου κενήν δοξάζουσι δόξαν.“ Ein solches Zu-
rückweisen des μέν wird man aber schwerlich nachweisen können;
die ακαιρος δλβου γνώμα ist nicht anders zu fassen, als eine un-
mässige Begierde nach Reichthum; da endlich die Phrase εις μέσον
ηκειν keinen andern Sinn hat als in medium prodire, bleibt kaum
ein anderer Ausweg offen, als Hermanns schöne und leichte Emen-
dition μενέκαιρος aufzunehmen. Derselbe Fall tritt 654 ein, wenn
auch Sch. versichert, die Nolhwendigkeit seiner Korrektur πότερος
ό μή μέλλων ergebe sich „sowohl aus metrischen Gründen, als aus
der Rücksicht auf den Gedankenzusammenbang.“ Aber die Frage:
wer ist der dem Tod Geweihte (διολλύμενος muss natürlich supplirt
werden) verstösst nicht gegen den Sinn der Scene, wogegen die
metrische Gestaltung des Verses, welche Sch. eingeführt hat, ge-
radezu verworfen werden muss, indem er dem Dochmius die Ana-
kruse einer kurzen Silbe vorausschickt. Iph. (895) lesen wie bei
Sch. δεινός γάρ έλθ·ών άνεμος έξαίφνης νεώς ώθει πάλιν πρύμν^σιν.