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Kitab Aliijun cd. Anspach.

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aufzubewahren gab, nahm der Djinn Sa ehr seine Gestalt an und
liess sich ihn von ihr geben, bestieg- den königlichen Thron und
Salomon, den Niemand mehr erkannte, weil mit dem Verluste des
Ringes das Licht des Prophetenlhums von ihm gewichen, musste
vierzig Tage in der Wüste herumirren, bis es Assaf durch heilige
Namen gelang, Sachr zu vertreiben, welcher auf der Flucht den
Ring ins Meer fallen liess, der dann wieder in einem Fische vor
Salomon gebracht ward.
S. 76 Z. 4 v. u. sagt der sich selbst schildernde Iblis: Ich er-
hob mich gegen die Mutter Ismael’s, und widersprach ihrem Sohne,
als er mit dem Freunde Gottes (Abraham) war. Diess bezieht sich auf
die muselmännische Sage, der zufolge nicht Isak, sondern Ismael von-
Abraham geopfert werden sollte. Satan oder Iblis bot Alles auf, um
eine so grosse gottgefällige That zu hindern. Er begab sich in Men-
schengestalt zu Hagar und setzte sie von Abraham’s Vorhaben in
Kenntniss. Sie aber hielt es anfänglich für unmöglich, und als Iblis
ihr sagte, er glaube damit eine gottgefällige Handlung zu vollbrin-
gen, erwiderte sie: wenn dem so ist, so muss auch ich mich in.
Gottes Willen ergeben. Hierauf begab er sich zu Ismael und sagte-
ihm, dass sein Vater ihn zu opfern beabsichtige, weil er glaube,
Golt habe cs ihm befohlen; aber auch Ismael war unzugänglich für
Satans Einflüsterungen und folgte willig seinem Vater.

Specimen e literis onentalibus exhibens historiam Kalifatus Al-Walidi
et Solaimani sumtam ex libro cui tilulus est: Kitab Alujun Wal-
hadalk fi achbari-l-hakalk quam. e codice Leyd. nunc primum
edidit Jacobus Anspach. Lugd. Bat. J. Brill. 1853. 43 S. 8.
Von vorliegendem Werke, dessen Verfasser unbekannt ist, be-
sitzt die Leydener Bibliothek den dritten Theil, welcher mit dem
Chalifale Alwalid’s beginnt und mit dem Almutassim’s schliesst.
Die Geschichte des letztere Chalifals hat vor mehreren Jahren
Herr S. Mallhiessen (Lugd. Bat. 1849.) herausgegeben, und der
Herausgeber vorliegender Schrift beabsichtigt, von dem gelehrten
Herrn Juynboll dazu angeregt, in Bälde das ganze Werk zu ediren,
das nach seinem Dafürhalten viel Unbekanntes über die Chalifenge-
schichte enthält und manches aus andern Werken schon Bekannte
ausführlicher darstellt. Wir können nur wünschen, dass der junge
Gelehrte, der bei dieser kleinen Probe seine Fähigkeit zu einer sol-
chen Arbeit aufs Glänzendste bewährt, indem er nicht nur einen
correkten Text geliefert, sondern auch manche schwierige Stellen
erläutert hat, sein Vorhaben bald auszuführen im Stande sei, denn
ohne Zweifel finden wir in diesem Buche Manches, was wir bei
Abulfeda und Elmakin und in andern gedruckten Texten über die
Geschichte der Chalifen vergebens suchen. Andrerseits muss aber
Rcf. bekennen, dass ihm diese beiden Biographien wenig geboten
 
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