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Heyne, Christian Gottlob ; Tischbein, Johann Heinrich Wilhelm
Homer nach Antiken gezeichnet — Göttingen, 1801

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https://doi.org/10.11588/diglit.857#0082

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21

V.

ULYSS WIRD AN SEINER NARBE

ERKANNT.

Die Narbe von der Wunde, welche der
junge Ulyfs bey der Eberjagd erhalten hatte,
diente einst zu einem merkwürdigen Um-
stände bey seiner Zurückkunft in das Va-
terland.

, Penelope liefs den armen Fremdling,
der in ihrem Hausse sich aufhielt und vom
Ulyfs Nachrichten zu haben vorgab, eines
Abends zu sich kommen, und sich von ihm
erzählen, wenn, wo und wie er ihren, als todt
beweinten, Gemal gesehen habe. Der Fremde
nannte ihr so viele wahrhafte Zeichen, dafs
sie sich überzeugt halten mufste, er habe ihn
wirklich gesehen, und es sey noch Hoffnung
zu seiner Zurückkunft. Nun fafste Penelope
grofse Achtung für den Fremden, und be-
fahl den Sklavinnen, ihn befstens zu pflegen:

Aber ihr Mägde, wascht ihm die Füfs',
und bereitet sein Lager;

Bringet ein Bett und bedeckt es mit Män-
teln und prächtigen Polstern,

Dafs er in warmer Ruhe den goldenen
Morgen erwarte,

Aber morgen sollt ihr ihn^ frühe baden
und salben,
 
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