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Heyne, Christian Gottlob ; Tischbein, Johann Heinrich Wilhelm
Homer nach Antiken gezeichnet — Göttingen, 1801

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https://doi.org/10.11588/diglit.857#0218

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der Abentheuer Ulyssens, gleichwohl nur
wenige von den alten Künstlern zur Darstel-
lung auf Kunstwerken gebraucht sind. Dafs
aber auf der andern Seite diese gewählten
Gegenstände von~ihnen so oft, und zuwei-
len mit wenigen oder keinen Veränderungen,
wiederhohlt werden, erklärt sich daher, dafs
die Begierde nach dem Neuen, jene Alten,
welche richtige und geläuterte Kunstbegriffe,
und echte Kunstgefühle hatten, nicht von
Einem zum Andern herumtrieb, und eben
so wenig den Künstler in seinen Kunstarbei-
ten, als den Kunstfreund in der Schätzung
des Kunstwerks, leitete. Ein bedeutender Ge-
genstand, mochte er auch schon sonst bekannt
seyn, eine Stellung, eine Handlung, ein Mo-
ment, ein Ausdruck, mit einem Sinn, der
sich bey der Anschauung und Betrachtung
immer neu, und mehr, entwickelt, und bey
wiederhohltem Anblick Gefühl und Wohlge-
fallen erneuert, war den Alten'mehr werth,
als eine neue witzige Idee, welche sich blofs
in dem ersten Augenblick durch Neuheit
empfiehlt, in sich selbst aber nichts hat, das
den Anschauenden halten könnte; hingegen
sahen sie es so^ar als einen Gewinn für das
Kunstwerk an, wenn derjenige, der hinzu-
tritt, schon mit dem Gegenstande bekannt ist,
oder wohl gar vorhin empfundenes Wohlge-
fallen, an der Figur, der Sache, oder der Be-
handlung, mit hinzubringt. Wenn der Kunst-
 
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