Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
2

I, 613

glanzendes Antilopenfell. (Som.it) glich er dem (weifien) Leibe des
schwarzgekleideten (Balarama), dessen Untergewand dutch eine gol-
dene Schnur zusammengehalten wird.
7. Er war weib wie Schnee (und) trug eine heilige Schnur aus
langen Fasern von Ranken eines goldenen Baumes1, welche den Federn
des Konigs der Vogel (Garuda) glichen. (Somit) glich er einer hohen
(weifien) Herbstwolke mit Blitzstrahlen.
8. Durch ein schemes Antilopenfell mit von Natur gefleckten,
glanzenden, feinen Haaren, das an (seinem) Leibe hing, welcher weifi
war wie ein schimmerndes Stuck vom Mark des Lotus, erstrahlte er
wie der Elefantenfurst (Airavana), das Reittier des Indra, mit einer
bunten Wolldecke.
9. Er erglanzte durch einen Rosenkranz aus klaren Kristallen,
dessen vordere Halfte mit Korallen (statt mit Kristallen) besetzt zu
sein schien, da er bedeckt wurde von den Strahlen des glanzenden
Daumennagels, der von den unablassig angeschlagenen Saiten (seiner)
Laute getroffen wurde.
10. Wieder und wieder betrachtete er (verwundert seine Laute)
Mahati, auf welcher die Leitern der Tonarten zum Vorschein kamen,
da infolge des Anschlagens des Windes (an die Saiten) die in die
Reihe der Intervallen eingeteilten Tone getrennt erklangen.2
11. Dieser Schatz iibersinnlicher Erkenntnis verabschiedete die
(ihm) folgenden Gotter, die sich (gehorsam) verneigten, und betrat
das Haus, das dem Palaste des machtigen Indra an Schbnheit glich,
des Diskustragers (Krishna), der das Gluck der Daityas vernichtet
hatte.
12. Bevor der herabfliegende3, der Sonne gleichende grofie Asket
sich vor ihm auf die Erde niederlieb, erhob sich Achyuta (Krishna)
eilig von (seinem) hohen Sitze, wie die Wolke vom Berge.
13. Hierauf setzte der Sohn des Schopfers vor dem Sohne der
Devaki die Ftifie auf den Erdboden, der unten von den Scharen der
Schlangen, deren Hauben mit Anstrengung emporgehoben wurden
und sich (wieder) niederbeugten, mit Miihe getragen wurde.
1 So erklart Vail, das Kompositum.
2 Dieser schwierige Vers verdient, von emem Kenner der indischen Musik im ein-
zelnen kommentiert zu werden. Meine vorlaufige Ubersetzung beruht auf freundlichen
Mitteilungen der Herren Dr. Breloer und Prof. Simon.
3 Vail, liest TTrT’T fur T[rfc(0.
 
Annotationen