Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
DIE ERLEGUNG DES SISUPALA
I. GESANG
1. Wahrend Hari (Vishnu), der Gatte der Sri (und) Wohnort der
Welten, (in seiner Inkarnation als Krishna) im glanzenden Hause des
Vasudeva wohnte, um die Welt zu beschiitzen, sah er den Asketen
(Narada), den Sohn des Hiranyagarbha (Brahma)? vom Himmel herab-
steigen.
2. Die Leute betrachteten (ihn) mit Staunen, (indem sie tiber-
legten): ‘Die Bahn der Sonne ist horizontal. Das Feuer brennt be-
kanntlich nach oben. Dieses Licht (jedoch) verbreitet sich nach
alien Seiten (und) fallt nach unten. Was mag es sein?’
3. Dieser Machtige hielt jenen zuerst fur ein Biindel von Strahlen.
Spater, als er seine Gestalt wahrnahm, erkannte er, dab es ein kbrper-
liches Wesen war, (dann), als er seine Glieder unterschied, dab es
ein Mann war, (und) endlich, dab es Narada war.
4. Wahrend er, weib wie das Pulver des gereinigten1 Kampfers,
dicht unter frischen2, groben Wolken (schwebte), glich er einen Augen-
blick deutlich dem Sambhu (Siva), der durch Asche weib (gefarbt
ist und) beim Tanze das (schwarze) Fell des (von ihm erlegten)
Elefantenfiirsten emporgeworfen hat.
5. Er besab den Glanz der (weiben) Strahlen des Herbstmondes
(und) trug Haarflechten, die wie die (gelben) Staubfaden des Lotus
schimmerten. (Somit) glich er dem Fiirsten der Berge (Himalaya),
welcher Mengen von Lianen tragt, die auf Schneeflachen wachsen
(und) infolge von Welken gelb sind.
6. Er war von weiber Hautfarbe, mit einem gelben Gtirtel aus
Muhja(gras) umgiirtet (und) trug ein wie (schwarze) Augensalbe
1 Vail, erklart durch yG f^Trf-
2 d. i. schwarzen. ° Vgl. unten, Vers 19.
 
Annotationen