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56 V, 69—VI, 6
6g. ‘Du bist ja in der ganzen Welt beriihmt als Emporhalter
(oder: Beschiitzer) des Berges (Govardhana). Wie kommt es da,
dab du mich, den iibermafiig belasteten, in die Unterwelt stiirzen
willst?4 So schien dieser von den Truppen bedriickte Bergesfiirst den
Gatten der Sri laut zu tadeln vermittelst des Krachens der von den
spielenden Elefanten geknickten Baume.
VI. GESANG
1. Um ihm, der den Leiden1 der Frommen ein Ende macht, (und)
der sich auf dem Berge (Raivataka) zu vergniigen wiinschte, zu
dienen, setzten darauf alle Jahreszeiten zugleich den Fufi auf die
Erde (und) brachten eine Ftille von Bliiten der einer jeden von ihnen
eigentumlichen Baume hervor.
2. Er (Krishna) betrachtete zuerst den Friihling, der von Bliiten-
massen duftete, in dem die Palasa-Walder frische Blatter trugen, die
Lotusbliiten gebffnet und mit (Bliiten)staub bedeckt waren, (und) die
zarten Spitzen der Lianen welkten.
3. Es wehte ein Wind, der den Schweifi auf der Stirn der reh-
augigen (Frauen) abwischte, wahrend er (ihre) Locken schtittelte,
(und) der in den Teichen eine Reihe kleiner Wellen krauselnd be-
wegte, wahrend die Bliiten der Wasserlilien aufsprangen.
4. Den Augensternen der Frauen der Madhavas glich die Schwarze
der Biene, welche an einem Bliitenbiischel des Kuravaka hing (und)
durch die Vereinigung mit einem (andern) Vorziiglichen2 3 4 eine Stei-
gerung der (eignen) Vorziiglichkeit bewirkte.3
5. Vereint mit Champaka-Bliiten, die den Glanz reinen Goldes
besaben, glich die geoffnete Asbka-Bliite dem vom Feuer der Liebe
gebraunten Fleische des gespaltenen Herzens der (von der Geliebten)
Getrennten.4
6. Der feine (Bliiten)staub des Mangowaldes bildete gleichsam die
Funken der brennenden Spreu des Liebesfeuers. Deshalb brannte er
die Scharen der Wanderer heftig, wenn er ringsum auf (sie) niederfiel.
1 Namlich Geburt, Tod usw. — Vail.
2 Namlich mit den weifien Kuravaka-Bliiten.
3 Vgl. IV, 16 und Kirat., IX, 58.
4 Die Champaka-Bliiten entsprechen dem Feuer der Liebe, die Asoka-Bliiten dem
Fleische. — Vail.
 
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