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IV, i—6

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IV. GESANG
1. Jener (Krishna) erblickte den Berg Raivataka,1 dessen vielfarbige
Erze mit Saphiren besetzt waren. (Es war daher dieser Berg) gleich-
sani der Dampf des Zischens der Schlangen, welcher, samt dem Glanz
der Edelsteine (auf ihren Hauptern), die Erde spaltend, (aus der Unter-
welt) emporstieg.2 3
2. (Der Berg) verhielt sich (d. h. wuchs an) wie der Vindhya, in-
dem unaufhorlich ringsum Massen von Wolken dicht liber gewaltigen
Felsblbcken emporstiegen, um gleichsam von neuem (wie einst der
Vindhya) die Bahn der Sonne zu versperrend
3. (Der Berg) war erfiillt von dem den goldnen Abhang treffen-
den Schimmer von Edelsteinen, welche eine Fulle von frischem Glanz
ausstrahlten; er war geziert durch die schwarze Farbe der Felsbldcke;
(und) er war bedeckt mit Lianen, welche (durch den Duft ihrer Bliiten)
die Bienen herbeilockten.
4. (Der Berg) stand da, indem er mit tausend Hauptern den
Himmel (und) mit (tausend) Flifien (Vorbergen) die Erde bedeckte.
An die Stelle seiner Augen waren Sonne und Mond getreten. Im
Schofie barg er edles Gold. [Somit glich er vollig dem tausend-
kopfigen und tausendfufiigen Hiranyagarbha, d. i. Brahma].4
5. An einer Stelle trug (der Berg) Wolken, die infolge des Regen-
falls weifi gefarbt waren, (und) deren Glanz (daher) einem gewaschenen
Obergewande glich. (Somit erschien er) wie der Feind des Liebes-
gottes (Siva), dessen Asche5 infolge der Vereinigung mit dem Leibe
der Uma (Parvati) (auf die eine Seite) beschrankt ist6 7.
6. Durch Lotusbliiten mit entfalteten, gelb gewordenen? Blattern
als Schirmen gewahrte (der Berg) Schatten den Vogeln, welche mit

1 Raivataka = Girnar. S. Einleitung zu meinen Inscriptions of Asoka, p. I, n. 4.
2 Die Saphire entsprechen dem Dampf, die Erze dem Glanz der Edelsteine. —
Vail.
3 Das Gleichnis spielt auf die Sage von Agastya an. Vgl. Mahabharalam. III, 104.
4 Vgl. Rigveda., X, 90, I.
5 Vgl. I, 4.
6 Die nicht von weifien Wolken verhullte, goldfarbige Halfte des Berges wird
mit der Uma verglichen. — Vail. Als ArdhanarTsvara ist Siva mit seiner Gattin zu
einer Person vereinigt.
7 Vail, erklart durch ^Iq^lfa ^TcTTfa TrTTflH
bemerkt aber [Hl] cft’Sl’H i, wozu die Wbrterbiicher stimmen.
 
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