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— Il-

des Hephaest (abg. zB. Clarac 181, 84; Müller-
Wieseler DaK. II 18, 194; Overbeek Sagenkreis
XVIII 5; u. ö.) ein Werk des XVI. Jahrb.. sei, ist
meiner Meinung naeb dabin zu ändern, dass das
vorliegende lielief allerdings eine moderne Arbeit
ist47, aber nach einer antiken Vorlage gefertigt
bez. copiert, welche jetzt zerstört oder doch
vorläufig verschollen ist. Vielleicht war das an-
tike Relief arg mitgenommen und in den Details
nicht ganz deutlich, sodass sich dadurch einzelne
Sonderbarkeiten und Unklarheiten der modernen
Wiederholung erklären: so zB. bei den 'hiicini
folles'->s, dem Schwerte mit Wehrgehänge; u. a.
Der gnomenartige 'Kedalion'111 wiederholt10 sich
genau auf dem pompejanischen Wandgemälde
no. 1318 c (abg. Heibig Taf. 17), sodass mir für
beide Darstellungen dieser Figur eine gemein
schaftliche Vorlage unabweislich scheint — jeden-
falls spricht diese Figur entschieden für die Echt-
heit des Marmorreliefs, dessen künstlerische Fein-
heiten Jahn a. a. 0. treffend erläutert hat. [Benn-
dorf Gött. gel. Anz. 1870 St. 11 S. 412 f. plädiert
für völlige Echtheit des Reliefs.]

10 (no. 120). Dies ansprechende Relief, das
zB. Clarac Mus. 150, 266 abgebildet ist, ist mei-
nes Erachtens sicher der Rest eines attischen
Grabreliefs: die junge Frau schenkt dem Krieger
(Mann oder Bruder) ein; oben ist der bekrönende
Giebel hinzuzufügen. Freilich vermag ich keine

47) Etwa um 1540 gemacht; im Codex Pighianus,
dessen Zeichnungen hauptsächlich 1547— 1555 enstanden,
ist es schon abgezeichnet: Jahn 15er. d. SGdW. 1S0S S. 103f.
und S. 213 no. 15'.).

48) Jahn (l!er. 18G1 S. 311, 75) verweist dazu mit Kecht
auf die zottigen Blasebälge auf Vasenbildern: Elite I 44
(Mon. dell' Inst. V35) und 48 (Vas. Lamberg I 49).

49) Dilthey Boll dell'Inst. 1869 p. 156 erkennt darin
nur einen der 'Teichinen'.

50) Jahn (Ber. 1861 S. 313) findet die Figur auch auf
dem pompejanischen Grabrelief Bull. Nap. Arch. IV 1 wie-
der, was mir nicht recht einleuchten will.

i zweite derartige Scene anzuführen, aber die Dar-
stellung fällt aus dem Kreis der attischen Grab-
reliefscenen durchaus nicht heraus.

// (no. 137). Die Verschiedenheit der Arbeit

j an der Statue der Venus von Arles ist sehr gross
und auffällig. So schön und fein der Kopf, dessen
bezaubernd-zarter Ausdruck ebenso lebensvoll als
ideal ist, so leblos und hölzern die flache Brust;
auch die Gewandung ist nur mässig und werth-
los. Jenen meisselte ein Künstler, diese ein
Schüler und Stümper! Doch ist die Figur sicher
keine Originalcomposition, sondern nur eine rö-
mische Copie; eine zweite ReplikM der einstigen
Vorlage findet sich gleichfalls im Louvre und zwar
ist bei dieser Replik der Körper von besserer
Arbeit als bei der Venus von Arles, aber der
Kopf an Ausführung und Ausdruck nicht zu ver-
gleichen (Fröhner no. 138: Clarac 342, 1315; vgl.
Beruoulli Aphr. S. 182, 5). Die Ergänzung der
beiden Arme betreffend, so hat Fröhner gewiss
Recht52, wenn er ihr in die Linke einen Spiegel
gibt, in den die Göttin herabblickt, während die
Rechte erhoben ist, um am Haar irgend etwas
zu ordnen; diesem Toiletten-Moment entspricht
am besten der liebenswürdige Ausdruck des Ge-
sichts.

12 (no. 179). An dieser Replik des sog. An-
tinous Belvedere ist nur der Torso antik nebst
Spuren vom Ansatz der rechten Hand am Schen-
kel; alles Andere ist modern. Gehört zu der
Liste von Repliken, die Körte Arch. Mittb. Athen
III S. 100 aufgezählt (welche berculanensische
Bronzestatuette ebd. unter Ii gemeint, vermag ich
nicht zu sagen).

51) Aber die Venus von Ostia, die 'Townley-Venus',
im British Museum (abg. zB. Clarac 595, 1302; u. ö.) ist
bestimmt keine lieplik, wie auch Beruoulli gegen Fröhner
u.A. richtig betont (Aphrodite g. 180, 2).

52) Vgl. ebenso Bernoulli Aphr. B. 181 £
 
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