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61 —

lieh. — CJA3 $ XAi'0[~\', das Sigma kaum noch
sichtbar; die Frau trägt bez. trug eiueu goldenen
Ohrknopf. — rn\\]\\\MOS\ Rayet hat das la j
auch nicht mehr gefunden; Purgold dagegen nur
noch AMO% gelesen. Am Dreifuss befanden sich
am mittleren Fusse dicht unterhalb der mittleren
grossen Oehse zwei Goldpunkte. — AEAPTOIHH;
mehr ist jetzt nicht vorhanden! Der Goldpunkt
auf der linken Panzerachselklappe steht dicht
neben dem Schilde; der Punkt auf der rechten
Klappe ist infolge einer Bruchstelle nicht mehr
kenntlich. Aussenbild D. Der Protagonist, der auf
beiden (sie) Panzerachselklappen je einen Gold-
punkt hat, führt den Namen 0T1£LVE. . . : ähn-
lich liest Kayet OP'ilKE, während Purgold OP-
^JME gelesen hat; also etwa 'Oyi(jt(öc»v) oder

'Oipiftt^vrja) bez. 'OQOifJt{v)/a). — Der hintenüber-

S

gesunkene Troer heisst .... f 'MAXO , und ge- !
nau so hat Purgold (nur das Omikron unten ge-
schlossen), während Kayet ojia% las; also etwa
(E)vftayog oder (Evq)v[/cc/oi (Er&)vf/axog (Jop)c-
liayoq {lAox)v^ayoq, und ühul. — Endlich las ich

3+AMO<ll\A und ANA \T%A, mit Purgold im

+///

Ganzen Ubereinstimmend. — Nicht gefunden bez. 1
bemerkt habe ich den Namen des Griechen zur
Linken vom Beschauer, dessen Schluss nach Ver- j
gleichuug und Combination der Lesungen von
Rayet und Purgold etwa -vorjg oder vielmehr (da
auf-votj^ kein griecliischerName endet) nur-vooq173
gewesen sein kann d. h. (Avzijpoog (Aozv)roog
(IlQo)vooq xl ä. Auch der Rest von (xa6<iav)AR{a),
den Kayet bemerkt hat, ist mir wie auch Purgold
entgangen; sie bestätigt Urlichs' hübsche Erklä-
rung der Figur (a. a. 0. S. 70), welche mir auch
ohne diese inschriftliclie Bestätigung zweifellos

173) Purgold dagegen schliesst auf -üvStj;, was ja
auch richtig sein könnte.

174) Früher bald Hekabe (Heydemann Urunn) bald
Helena (Robert) benannt.

sicher zu sein scheint1"1. Was sonst die Deutung
der einzelneu Sceneu betrifft, so haben Kekulc
(Bull. dell'Inst. 1867 p. 39) Robert (Bild und Lied
S. 61 f.) und Urlichs (a. a. 0. S. 63 f.) gewiss Recht,
wenn sie bei der Gruppierung von 'Akamas und Po-
lyxene' keinerlei Aenderung für nöthig erachten, wie
dies einst von mir (Iliup. S. 21: Akamas und Aetlira)
und Brunn (Troische Mise. II [Münch. Ak. Sitzungs-
ber. 1868 I] S. 92: Menelaos und Helena) gefordert
wurde. Da Neoptolemos auf dieser Seite, die seine
Thätigkeit beim Untergang der Priamiden verherr-
licht, schon beschäftigt, so tritt in der Iliupersis
des attischen Malers au seine Stelle hier der attische
Held Akamas ein; Polyxeua aber wirft gefasst und
furchtlos, wie es der einstigen Braut des Achill
geziemt, noch einen Blick zurück 'nach dem Grabe
ihrer Habe'. Den Angelpunkt der anderen Aussen-
seite dagegen bildet des Astyanax Flucht, die
Dank dem Heldentod eines Troers Eumaehos (wie
er der Kürze wegen heissen mag) und Dank dem
Heldenmuth seiner rächenden Mutter Andromache
vor sich geht. Wie der Name des Trojaners
völlig neu und unbekannt, so auch der Griechen-
held, dessen Streichen jener erliegt1"5: Beider
Namen sind von Brygos einfach erfunden und
zur Individualisierung beigesetzt; ebenso ist auch
der Griecheiiname auf -vooc freie Erfindung des
Malers. Aber freilich währt die Rettung des
Astyanax nur kurze Zeit — wenige Figuren weiter
sehen wir ihn von Neoptolemos gepackt und zu
Tode geschleudert! Urlichs (S. 67) hätte, wie
EBraun es allenfalls noch thuu konnte (Bull, delf
Inst. 1843 p. 71), die Identität der beiden Knaben,
des inschriftlich bezeichneten Astyanax dort und
des vom Neoptolemos ergriffenen Knaben hier,
nicht wieder in Frage stellen sollen'T,i: die Bruch-

175) Anders Robert S. 03 ff, der hier ' Menelaos und
Deiphobos' erkennt.

17(i) Ihm folgt auch Klein Vas. mit Meisters.'- S. 180, 4.
 
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