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der Harpe) Perseus, mit dein abgeschnittenen Haupt
der Medusa fliehend?

44 (Luynes). Tiefer Napf, rotlifigurige feine
Zeichnung. Durchm. und Höhe je ungefähr 0,15.
— A. Athene (Chiton Mantel Aegis und Helm),
in der vorgestreckten Linken ein Schiffsvorder-
theil (sie)2"'1, schwingt in der erhobenen Hechten
einen Blitz214 gegen einen fliehenden Krieger,
welcher, in Rückenansicht und umblickend, ent-
setzt die Rechte hebt; er ist behelmt und be-
schildet (Zeichen: Schlange) und flüchtet Uber
Wellen hin. Zwischen Beiden ein 6 sreag xaXog.
B. Artemis (Chiton Mantel und Haube) verfolgt
einen Jüngling (Chlamys und Petasos), in der ge-
senkten Linken den Bogen haltend und mit der
Rechten einen Pfeil aus dem Köcher nehmend;
er blickt um und hebt beide Hände. Zwischen
Beiden xakog o jtaig und ein Ball (?) zur Aus-
füllung. Der Gegner auf A ist wol sicher als
Gigant zu bezeichnen, den Athene Uber das Meer
hin verfolgt und niederblitzt, während die völlige
Waft'enlosigkeit dies bei D absolut verbreitet: hier
ist Artemis Todesgöttin-u wie zB. auch auf den
Vasendarstellungen212 Cab. des med. no.687 (Luynes
Vas. 25; El. cer. II 18) oder Elite cer. II 90; vgl.
ebenso Apollon zB. Cab. des med. no. 674 (Luynes
Vas. 24; El. cer. II 17) oder auch no. 680 (dazu
oben S. 32 no. 73).

209) Warum die Göttin das hier trägt, ist wenigstens
mir unerfindlich; doch sei an Athene als Schiffsbauerin
auf der bekannten Terraeottaplatte (Müller-Wieseler UaK.
II no. 23S; u. ö.) erinnert, ferner an ihren Peplos als Segel
hergerichtet bei dem Panafhenäenzuge und an die ä/ltXXa
viöjv beim Panathenäenfeste, als Beweise des engen Zu-
sammenhanges der Göttin mit dem .Schiff in Kunst und Cultus.

210) Vgl. dazu Aeschyl. Elim. SI3s; Eur. Troad. 80;
ferner verschiedene Münzbilder (zB. Müller-Wieseler DaK.
I no. 232; 234; u. a. m).

211) Cf. Horn. II. VI 205 und 42S; XXI 482; Od. XV
409; Hipponax fr. 31; u.a.m.

212) Die richtige Deutung dieser Vasenbilder ist schon
vom Due de Luynes Descr. de Vas. peiuts p. 12 gegeben.

45 (no. 4 Oppermann). .Schwarzfiguriger Krug
(f. 113); fluchtige sichere Zeichnung; Höhe unge-
fähr 0,20. — Ueber Wellen fliegt umblickend eine
Frau dahin, mit Schulterflügeln, in Chiton, mit
Helm und Lanze ausgerüstet; in den Händen trägt
sie einen nackten bärtigen Mann, der wie die
schlaff herunterhängenden Arme zeigen todt ist.
Jederseits füllen Zweige den Raum. Doch jeden-
falls Eos mit Memnon's Leiche, trotz der Bewaff-
nung der Eos mit Helm und Lanze213, die ich
nicht zu erklären vermag. Oder sollte es etwa
eine beflügelte Athene sein, die einen todten
Helden davonträgt? Die Beflügelung Athene's
wäre vielleicht auf etruskischen Einfluss zu setzen
(vgl. dazu Roulez Annali dell' Inst. 1872 p. 225) —
aber freilich ist bisher auf Vasenbildern eine ganz
sichere beflügelte Athene211 nicht nachzuweisen!

46 (no. G Oppermann). Lekythos; rotlifigurige
späte Zeichnung. — Athene, nach rechts gewendet,
in Chiton Mantel und Helm, mit der Rechten die
Lanze schulternd; vor ihr steht in Vorderansicht
Artemis, die Beine gekreuzt, in Chiton mit Ueber-
wurf, den Köcher zur linken Seite, in den gesenk-
ten Händen Pfeil und Bogen haltend: sie wendet
das Antlitz zur Athene. Ob die Trübseligkeit
ihres Gesichts vom Maler beabsichtigt war oder
nur durch seine Ungeschicklichkeit veranlasst
worden, bleibe dahingestellt.

47 (no. 9 Oppermann). Rothfiguriger Krater:
späte aber leidliche Zeichnung. — A. Olympische
Genrescene: Artemis entfernt sich nach links, um-
blickend nach ihrem Bruder, welcher, auf einem
Lehnstuhl sitzend und unterwärts bemäntelt, ihr
ein auf seinem vorgestreckten rechten Unterarm

213) Vgl. dazu die Bewaffnung von Thanatos und
Hypnos auf den Memnon(sie)vasen bei Robert Thanatos
S. 8ff.

214) Auf griechischen Münzen vgl. dieselbe bei Ini-
hoof-Blumer Wien. Numisui. Ztschr. III (1871) S. 1 ff.
 
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