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— 82

indem sie Finger vorstrecken, die Zahlen der
Würfe. Vgl. eine Reihe gleicher Darstellungen
bei Welcker AD.- III S. 20 ff., denen sich die Vase
in Sevres anschliesst. U. Auf der Rückseite I
'danse et jeux phalliques'. Das Gefäss, das Ende
1860 ersteigert wurde, gehörte früher dem Kunst-
händler Siguol'-1".

5 (no. 0899). Eimer mit rotlien Figuren; Höhe
0,20; apulisch. — A. In der Mitte sitzt auf einem I
Felsstück ein Jüngling, nach rechts gewendet; er
ist mit Chiton Stiefeln und phrygischer Mütze
ausgestattet, auf dem Rücken den Köcher, in der
Rechten zwei Lanzen; vor ihm springt ein Hund
auf ihn zu. Während der Jüngling mit der
Linken auf den vor ihm sitzenden Fan (unbärtig
und völlig menschlich gebildet) zeigt, welcher mit
Syriux und Zweig in den Händen auf seinem
Mantel sitzt und zum Jüngling umblickt, wendet
er das Gesicht zu einem hinter ihm stehenden
Jüngling um; derselbe lehnt sich mit Schwert und
Doppellanze auf eine Stele. Neben dem Phryger
ein grosser Baum mit vollen raumfüllenden Zwei-
gen. B. Eros bietet einer fliehenden Frau eine
Schüssel. In dem Phryger der Vorderseite wird
doch wol Paris erkannt werden müssen21-, der
auf dem Ida einen Gefährten auf den Waldgott
Pan aufmerksam macht? Verwandt ist äusserlich
die Darstellung einer lang bekannten und oft be- '■
sprochenen unteritalischen Vase, die sich jetzt im
Museo Gregoriano findet (abg. zB. schon Mont-
faueon Ant. SuppL III 32, 3. 4; Millingen Feint de

217) Diese Notiz sowie die Angilben der mir im Mu-
seum unzugänglichen Rückseiten dieser und der beiden i
folgenden Vasen verdanke ich der überaus freundlichen
brieflichen Mittheilung des Herrn Champtleury, Conserva-
teur du Musee ceramique de Sevres.

2IS) Den Kodier vermag ich freilich bei Paris auf
dem Ida nicht nachzuweisen, doch vgl. man Paris vor He-
lena auf dem Bilde aus Stabiae (Heibig no. 128S).

Vas. 43; Inghirami VF. 171; u. s. w.): hier sitzt Paris
gleichfalls auf dem Ida zwischen Pan und einer
gegen eine Stele gelehnten Frau, mit welcher er
eifrigst spricht; hinzukommen ein Satyr und eine
Frau mit Fächer, neben der Eros plaudernd sitzt.
Eine sichere Deutung21'1 dieses Bildes ist vielleicht,
wenigstens vorläufig nicht zu geben: man könnte
an Oinone (Brunn Sitzungsber. Münch. Akad. 1808
I S. 61) denken, welche mit Paris auf dem Ida
weilt, unter dem Schutz der Aphrodite (der fächer-
haltenden Frau) des Eros und der Waldgötter;
doch scheint mir Welcker's Erklärung (AD. V S.
437) treffender: Aphrodite treibt den Königssohn
zum Verlassen des Waldes, der durch Pan und
den Satyr veranschaulicht wird, und zur Er-
langung der Helena an; zugegen sind Peitho und
Eros, Aphrodite's Begleitung.

G (no. 0901). Hoher Krater (sog. Vaso a ca-
lice) mit rotlien Figuren; späte flüchtige Zeich-
nung. Höhe und Durchmesser je 0,50. — A. Jeder-
seits eine ionische Seule, auf der eine Amphora
steht. Dazwischen ein bekränzter Jüngling auf
Viergespann einherfahrend; zur Raumfüllung oben
zwei grosse Sterne, unten Arabesken und Blumen.

— B. Dieselbe Darstellung.

7 (no. 7230). Panathenäische Amphora aus
der Kyrenaika; aus dem Archontat des Niketes
(ol. 112, 1 = 332): abg. Mon. dell'Inst. X tav. 47 e
und tav. 48 f, 6; vgl. De Witte Ann. 1877 p. 318 s

— Ich bemerke, dass das Kappa des Arclionten
namens deutlich X geschrieben ist: dergleichen
Verschreibung, sei es in Folge schnellen Schreibens,
sei es in Folge vulgärer Aussprache findet sich ja
öfter (vgl. dazu 5. Hall. Progr. Anm. 68).

219) Stephani (Mel. gr.-rom. I S. 544 no. 12) dachte
'vielleicht an die Kyparissos-Sage', Millingen] an ein ge-
kürztes Parisurtheil (Point, de Vas. p. 06; Anc. uned. Mon.
I p. 49, 15) — Beides gewiss irrig.
 
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