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Die Illustrirte Weit.

201

Eine Waise.


Der Sturm braust über die Hütte des arme» Fischers
hi», daß die alten, morschen Balken krachen; die schlecht ge-
fügten Fenster lassen das Wasser durchsickern; der Donner
rollt in der Ferne und die Dunkelheit durchzucken Helle
Blitze. Die erschrockenen Kinder drängen sich weinend um
die Mutter; aber sie tröstet sie mit den Worten:
„Gott sei Dank! der Vater ist nicht auf dem Wasser."
Die Kinder schließen nach und nach, geblendet von dem
Wechsel der Helle und Dunkelheit, die Augen und schlüpfen
i» ihr armseliges Bettchen.
185U

Am Morgen eilt die Schaar hinaus. Welch' gräß-
liche Verwüstung! Das Dach der Hütte ist schlimm zugc-
nchtet. Unter den Trümmern, die der Wind zusammen-
geweht, liegen Wollstückchen und Flanmfcdern: es ist ein
Nest, das der Sturm vom Dache geschleudert. Die Mut-
ter flattert mit klagendem Geschrei nm das Bett der Jun-
gen. Eine ganze flügge Gesellschaft ist von der Höhe ge-
schlendert worden.
Die Kinder betrachten neugierig und mitleidig die
junge Schaar, von der eines bereits die Augen öffnet und
 
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