Die Ilinst riete Welt.
17
Der Prozeß der Hunde,
Ein musterhaftes Bild des großen englischen Thier-
malers Landseer!
Der Prozeß ist schon lange im Gange und die Vethei-.
ligten erwarten das Resultat. Der Richter ist ein Pudel
der größten Gattung, dessen wolliges Haar an die Perücken
der obrigkeitlichen Personen Englands gemahnt.^ Er hat
so eben seine Brille abgenommen, als verzichtete er darauf,
besser zu sehen und die eine Tatze auf dem Gesetzbuch, ver-
kündigt er den Arrest.
-Zur Rechten sind die Plaideure, die den Prozeß ge-
winnen. Einer von ihnen, ein Wachtelhund, denkt, den
Kopf auf den Tisch gestützt, über die Sache nach; neben
ihm schläft ein Hofhund im sichern Vertrauen ans sein gu-
tes Recht; ein Mops horcht mit Begierde auf den weisen
Daniel, während ein Vierter hinter dem Armstuhl des
Richters ganz Ohr und Auge ist; er lächelt , denn sein
Prozeß ist gewonnen.
Zur Linken stehen die unterlegenen Plaideure: der
erste hebt die Augen in die Höhe, seine Hoffnung steht bei
den Göttern, über ihm knirscht ein Schäferhund mit den
Zähnen, die auf eine gefährliche Rache deuten; ein melan-
cholischer Windhund wirft ihm einen Seitenblick zu, der
die Befürchtung andeutet, sein Freund werde ihn compro-
mittiren. Ein Bastardmops fühlt sich zu schwach zum Re-
voliiren und streckt die Zunge gegen den Richter heraus;
ein Wolfshund zeigt die Zähne; sein Nachbar sucht ihn zu
beruhigen.
Die Scene vervollständigt sich durch den Gerichtsdie-
ner, der die Zuschauer hinter der Balustrade zum Schwei-
gen bringt, und den Gcrichtsschreiber, der ein Document
überbringt.
Joseph Haydn.
Von M. Lehmann.
(Fortsetzung.)
„Wer ist der Componist dieser trefflichen Mnsik?"
fragte er in gehobenem Tone.
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Der Prozeß der Hunde,
Ein musterhaftes Bild des großen englischen Thier-
malers Landseer!
Der Prozeß ist schon lange im Gange und die Vethei-.
ligten erwarten das Resultat. Der Richter ist ein Pudel
der größten Gattung, dessen wolliges Haar an die Perücken
der obrigkeitlichen Personen Englands gemahnt.^ Er hat
so eben seine Brille abgenommen, als verzichtete er darauf,
besser zu sehen und die eine Tatze auf dem Gesetzbuch, ver-
kündigt er den Arrest.
-Zur Rechten sind die Plaideure, die den Prozeß ge-
winnen. Einer von ihnen, ein Wachtelhund, denkt, den
Kopf auf den Tisch gestützt, über die Sache nach; neben
ihm schläft ein Hofhund im sichern Vertrauen ans sein gu-
tes Recht; ein Mops horcht mit Begierde auf den weisen
Daniel, während ein Vierter hinter dem Armstuhl des
Richters ganz Ohr und Auge ist; er lächelt , denn sein
Prozeß ist gewonnen.
Zur Linken stehen die unterlegenen Plaideure: der
erste hebt die Augen in die Höhe, seine Hoffnung steht bei
den Göttern, über ihm knirscht ein Schäferhund mit den
Zähnen, die auf eine gefährliche Rache deuten; ein melan-
cholischer Windhund wirft ihm einen Seitenblick zu, der
die Befürchtung andeutet, sein Freund werde ihn compro-
mittiren. Ein Bastardmops fühlt sich zu schwach zum Re-
voliiren und streckt die Zunge gegen den Richter heraus;
ein Wolfshund zeigt die Zähne; sein Nachbar sucht ihn zu
beruhigen.
Die Scene vervollständigt sich durch den Gerichtsdie-
ner, der die Zuschauer hinter der Balustrade zum Schwei-
gen bringt, und den Gcrichtsschreiber, der ein Document
überbringt.
Joseph Haydn.
Von M. Lehmann.
(Fortsetzung.)
„Wer ist der Componist dieser trefflichen Mnsik?"
fragte er in gehobenem Tone.