Über die Bedeutung der „B" im
Rorschachschen Versuch
Von A. Furrer (Zürich)
i
Ich möchte Ihnen heute die Ergebnisse einer Untersuchung über die
Bedeutung der Bewegungsantworten (fBJ im Rorschachschen Versuch
vorlegen. Die Untersuchung strebte an, zu einer theoretischen Er-
klärung der .B zu kommen. Ob und wie weit es mir gelang, mich diesem
Ziel zu nähern, muß Ihre Kritik entscheiden.
Bekanntlich war es leider Rorschach nicht vergönnt, die theoretischen
Grundlagen für seinen Versuch selber zu schaffen. Er schreibt in der Ein-
leitung zu seiner „Psychodiagnostik" U „Die theoretische Begründung
der Versuche steckt teilweise noch ganz in den Anfängen." Dies gilt be-
sonders mit Bezug auf die theoretische Erklärung der BewegungsdeutungenZ
Auf rein empirischem Wege hatte Rorschach gefunden, daß die die
Repräsentanten des Innenlebens, des innerlichen Schaffens, des schöpferi-
1) Psychodiagnostik. Methodik und Ergebnisse eines wahrnehmungsdiagnosti-
schen Experiments. Bern 1921. (Referiert von Flügel in der Internationalen Zeit-
schrift für Psychoanalyse VIII, 1922, S. 362 ff. Vgl. auch Binswanger, Bemerkungen
zu Hermann Rorschachs Psychodiagnostik, Internationale Zeitschrift für Psycho-
analyse IX, 192g, S. gi2ff. und das Referat von Weber über Rorschach-Ober-
holzer, ibid. X, 1924, S. gnf.).
2) Rorschach definiert die Bewegungsantworten a. a. O. S. lg und lg so:
„Bewegungsantworten sind diejenigenDeutungen, die durch die Formwahrnehmung
plus kinästhetische Zuflüsse determiniert werden. Die Versuchsperson stellt sich
das gedeutete Objekt in Bewegung begriffen vor . . . Als Regel kann gelten, daß
Kinästhesien meist nur dann in Frage kommen, wenn menschliche Figuren gesehen
Rorschachschen Versuch
Von A. Furrer (Zürich)
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Ich möchte Ihnen heute die Ergebnisse einer Untersuchung über die
Bedeutung der Bewegungsantworten (fBJ im Rorschachschen Versuch
vorlegen. Die Untersuchung strebte an, zu einer theoretischen Er-
klärung der .B zu kommen. Ob und wie weit es mir gelang, mich diesem
Ziel zu nähern, muß Ihre Kritik entscheiden.
Bekanntlich war es leider Rorschach nicht vergönnt, die theoretischen
Grundlagen für seinen Versuch selber zu schaffen. Er schreibt in der Ein-
leitung zu seiner „Psychodiagnostik" U „Die theoretische Begründung
der Versuche steckt teilweise noch ganz in den Anfängen." Dies gilt be-
sonders mit Bezug auf die theoretische Erklärung der BewegungsdeutungenZ
Auf rein empirischem Wege hatte Rorschach gefunden, daß die die
Repräsentanten des Innenlebens, des innerlichen Schaffens, des schöpferi-
1) Psychodiagnostik. Methodik und Ergebnisse eines wahrnehmungsdiagnosti-
schen Experiments. Bern 1921. (Referiert von Flügel in der Internationalen Zeit-
schrift für Psychoanalyse VIII, 1922, S. 362 ff. Vgl. auch Binswanger, Bemerkungen
zu Hermann Rorschachs Psychodiagnostik, Internationale Zeitschrift für Psycho-
analyse IX, 192g, S. gi2ff. und das Referat von Weber über Rorschach-Ober-
holzer, ibid. X, 1924, S. gnf.).
2) Rorschach definiert die Bewegungsantworten a. a. O. S. lg und lg so:
„Bewegungsantworten sind diejenigenDeutungen, die durch die Formwahrnehmung
plus kinästhetische Zuflüsse determiniert werden. Die Versuchsperson stellt sich
das gedeutete Objekt in Bewegung begriffen vor . . . Als Regel kann gelten, daß
Kinästhesien meist nur dann in Frage kommen, wenn menschliche Figuren gesehen