Die okkulte Bedeutung des Traumes
Von
Sigm. Freud
Der im Druck befindliche III. Band
der „Gesammelten Schriften" von
Sigm. Freud enthält zum Teil noch
unveröffentlichte „Ergänzungen
und Zusatzkapitel zur Traumdeutung".
Einer dieser Beiträge gelangt hier zum
Abdruck. FcrZagvsJ
Wenn der Probleme des Traumlebens kein Ende abzusehen
ist, so kann sich nur der darüber verwundern, der eben vergißt,
daß alle Probleme des Seelenlebens auch am Traume wiederkehren,
vermehrt um einige neue, die die besondere Natur der Träume
betreffen. Viele der Dinge, die wir am Traum studieren, weil sie
sich uns dort zeigen, haben aber mit dieser psychischen Besonder-
heit des Traumes nichts oder wenig zu tun. So ist z. B. die Sym-
bolik kein Traumproblem, sondern ein Thema unseres archaischen
Denkens, unserer „Grundsprache" nach des Paranoikers Schreber
trefflichem Ausdruck, sie beherrscht den Mythus und das religiöse
Ritual nicht minder als den Traum; kaum daß der Traumsym-
bolik die Eigenheit verbleibt, vorwiegend sexuell Bedeutsames zu
verhüllen! Auch der Angsttraum braucht seine Aufklärung nicht
von der Traumlehre zu erwarten, die Angst ist vielmehr ein
Neurosenproblem, es bleibt nur zu erörtern, wie Angst unter den
Bedingungen des Träumens entstehen kann.
Von
Sigm. Freud
Der im Druck befindliche III. Band
der „Gesammelten Schriften" von
Sigm. Freud enthält zum Teil noch
unveröffentlichte „Ergänzungen
und Zusatzkapitel zur Traumdeutung".
Einer dieser Beiträge gelangt hier zum
Abdruck. FcrZagvsJ
Wenn der Probleme des Traumlebens kein Ende abzusehen
ist, so kann sich nur der darüber verwundern, der eben vergißt,
daß alle Probleme des Seelenlebens auch am Traume wiederkehren,
vermehrt um einige neue, die die besondere Natur der Träume
betreffen. Viele der Dinge, die wir am Traum studieren, weil sie
sich uns dort zeigen, haben aber mit dieser psychischen Besonder-
heit des Traumes nichts oder wenig zu tun. So ist z. B. die Sym-
bolik kein Traumproblem, sondern ein Thema unseres archaischen
Denkens, unserer „Grundsprache" nach des Paranoikers Schreber
trefflichem Ausdruck, sie beherrscht den Mythus und das religiöse
Ritual nicht minder als den Traum; kaum daß der Traumsym-
bolik die Eigenheit verbleibt, vorwiegend sexuell Bedeutsames zu
verhüllen! Auch der Angsttraum braucht seine Aufklärung nicht
von der Traumlehre zu erwarten, die Angst ist vielmehr ein
Neurosenproblem, es bleibt nur zu erörtern, wie Angst unter den
Bedingungen des Träumens entstehen kann.