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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 49.1938

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Royère, Jean: Französische Raumkunst auf der Pariser Ausstellung
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https://doi.org/10.11588/diglit.10945#0047

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ARCHITEKT JEAN ROYERE-PARIS »OEB1ROS-WOCHENENDHAUS« MÖBEL: EICHE NATUR UND GERÄUCHERT

FRANZÖSISCHE RAUMKUNST AUF DER PARISER AUSSTELLUNG

VON ARCHITEKT JEAN ROYERE-PARIS

Neben den bemerkenswerten ausländischen Dar-
bietungen auf der Pariser Weltausstellung hat
die Leitung gewisse Zusammenfassungen des franzö-
sischen Schaffens gegeben, indem sie Künste und Ge-
werbe nach ihren Lebensbeziehungen gruppierte. So
entstand eine Landwirtschaftliche Abteilung für den
Bereich des Ackerbaus, eine Landschaftliche Abtei-
lung für bodenständige Lebensgestaltung und Küche,
eine Verkehrsabteilung, wo Lokomotiven im Unter-
geschoß standen und Flugzeuge von der Decke des
Obergeschosses herabhingen. Es gab sogar eine Le-
bensmittelabteilung, bestehend aus einheitlich gestal-
teten Pavillons, wo die hauptsächlichen Erzeug-
nisse der Nahrungsmittel-Industrie (Öle, Backwaren,
Fruchtkonserven usw.) genötigt waren, sich durch
eindringliche Veranschaulichung bemerkbar zu ma-
chen, um der Gleichförmigkeit der Architektur wirk-
sam zu begegnen.

Und schließlich gab es die zentrale Verlautbarung
des Ausstellungsgedankens, die Abteilung für Kunst-
handwerk und Gewerbe (Centre des Arts appliques et
des Metiers), die alle Gewerbezweige vom Eisen-

schmied und Töpfer bis zum Schreiner und Lackierer
in sich vereinigte. Sie breitete sich aus in einer Reihe
stattlicher Gebäude, zwischen denen sich Straßen und
brunnengeschmückte Alleen hinzogen, gesäumt von
zahllosen Ladengeschäften mit bunten, lebhaften
Auslagen.

Wir übergehen hier die erst in zweiter Linie wich-
tigen Häuser für Gewerbe, Beleuchtung, Glas, Gobe-
lins, Lackarbeit, Edelmetalle und Edelsteine, Spitzen -
und wenden uns den drei bedeutendsten zu: dem
Palast der Raumgestalter (Palais des Artistes Deco-
rateurs) , dem Palast der Keramik (Palais de la Cera-
mique) und dem Haus der Inneneinrichtungen (Pa-
villon des Ensembles Mobiliers).

Inmitten dieser weitläufigen Anlagen konnte ein
geduldiger Beobachter auch das Haus der Privatarchi-
tektur (Pavillon de l'Architecture privee) entdecken.
Es stellte sich dar als eine Art Musterwohnhaus für
einen großen Architekten, der jedes einzelne Zimmer
von einem andern namhaften Raumgestalter hat aus-
statten lassen. Bei dem gänzlichen Mangel an Ein-
heitlichkeit, der sich so ergab, war ein stichhaltiger

1938. I. 4
 
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