Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 49.1938

DOI Artikel:
Deutsche Architektur- und Kunsthandwerk-Ausstellung
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.10945#0181

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
INNEN-DEKO RATION

167

benem Buchenholz mit aufgelegten Kissen in blau-
weiß-rotem Handwebstoff, ferner ein Armlehnsessel
mit weiß-blauem Leinenbezug. Den hellen Schaf-
wollteppich (beige mit rötlichen Tupfen) webte Lud-
wig Weinberger (Rosenheim). In satten Farben, blau,
grün und rot, ist die Hinterglasmalerei von Jos. Ferdin
gehalten. Im Hintergrund erscheint an der Wand
der zweiten Koje ein Gobelin in feinen Pastellfarben,
hergestellt von der Münchner-Gobelin-Manufaktur.

Die volle Schönheit Troostscher Möbelformung er-
scheint in dem Raum der Vereinigten Werkstätten,
den die Abb. S. 174 oben darbietet. Schon in Paris
war die Vitrine aus Palisanderholz mit Fauxsatin-
Furnierzusammensetzungen zu sehen. Die dabei-
stehende Sitzgruppe umfaßt ein Polstersofa mit zwei
ebensolchen Sesseln, bezogen mit flaschengrünem
Mottenfraß-Seidenvelours, außerdem einen Tisch
mit Intarsien aus Nußbaumholz in palisanderfarbiger
Politur. Die Kommode hat genau dieselben Werk-
stoffe wie die beschriebene Vitrine; die Einlege-
arbeiten, namentlich die Rosenmotive, sind besonders
gut ausgeführt; eine rötlich weiße Marmorplatte bil-
det die Abdeckung, auf der eine Nymphenburger
Porzellangruppe »Mittag« von Josef Wackerle steht.
Der Wandteppich der Münchner Gobelin-Manufaktur
gibt ein Gemälde von Teniers wieder; den Boden
deckt ein hellgrundiger Orientteppich aus Täbris.

Das Herrenzimmer der Deutschen Werkstätten
(Abb. S. 174 unten) ist von Bruno Paul entworfen
und in Nußbaumholz, dunkel und matt behandelt,
ausgeführt. Die schweren Polstermöbel haben einen
hellweinroten Epingle-Bezug und sind mit Kissen in
naturfarbener Honanseide von Paula Förster (Berlin)
belegt. Der lichte Wollteppich ist von Max Färber
gewebt, die Stehlampe mit Messingfuß und rohseide-
nem Schirm stammt von der Firma J. Winhart u. Co.

Auch die Troostschen Möbel der Vereinigten Werk-
stätten, Schreibtisch und Vitrine, auf S. 176 oben
tragen unverkennbar die Marke des Meisters. Ein
besonders wertvolles Kunstwerk ist der Wandbehang
»Walther von der Vogelweide« von Hedwig Schwarz-
mann, in Gobelintechnik ausgeführt. Der Grundton
ist beige, das Gewand liegt in blauen, der Felsen in
grünen Schattierungen, der Rand bewegt sich in
kupfer, grün und braun. Das Wappen hat einen
kupferfarbenen Grund mit grünem Vogel; der Vogel
als Helmzier (rechts) ist blau.

Ein schönes Einzelstück der Vereinigten Werk-
stätten ist das Intarsienbüfett von Professor Pinnau
(Abb. S. 176 unten), ausgeführt in graugebeiztem Nuß-
baum; darauf zwei Silberleuchter von Franz Rickert.
Der handgewebte wollene Wandbehang von Margrit
Adam hat einen beigefarbenen Grundton, die Figuren
sind in blaugrün, weinrot und braun gehalten. -

»SCHREIBTISCH UND DOKUMENTENSCHRANK« NUSSBAUM-MASER MIT SCHWEINSPERGAMENT

1938. V. 2
 
Annotationen