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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 49.1938

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Ostrop, Max: Nochmals: Heim und Sport
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https://doi.org/10.11588/diglit.10945#0233

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»wohnraum« wandmalerei: blau und weiss aue strohgelbem grund, heizkörperverkleiduno: spiegelglas

schätzbaren Wohltaten der reinen Atemluft. Und
dies alles drückt sich - heute schon, und fortan
gewiß in noch gesteigertem Maße - in seiner Woh-
nung aus. Die großen, breiten, bis auf die Erde rei-
chenden Fenster, die so wenig als irgend möglich
das Einströmen von Luft und Licht hindern, die ent-
sprechenden leichten Vorhänge, die offenen Hallen
und Terrassen, die Sonnenbäder, die sanitären Ein-
richtungen, die Liegewiesen am Hause, die Schwimm-
und Planschbecken im Garten - all dies sind doch
Errungenschaften, die nur aus der sportlichen Ein-
stellung des Menschen unsrer Tage zu verstehen
sind und die wir wenigstens mittelbar dem Vor-
dringen des Sportgedankens zu verdanken haben.

Aber nicht nur das Haus und die Wohnung an
sich sind durch den Sport in neuer Art gestaltet
worden: die Siedlungsweise sogar hat durch ihn
Veränderungen erfahren, die sich heute schon vieler-
orts im Gesicht der deutschen Kulturlandschaft aus-
prägen. Das Haus in Stadtrandlage, das Haus am
Lande, das Haus am See sind Ergebnisse der durch
den Sport neubelebten Naturfreude. Somit sind durch
ihn geradezu neue Siedlungsgebiete und Siedlungs-

formen geschaffen worden. Wer dachte noch vor
dem Kriege daran, sich ein Haus mitten im Gebirge
zu bauen? Welche vertraute Erscheinung ist uns
aber dieses Berghaus mittlerweise unter dem Einfluß
des Skisports geworden! Und ebenso wären viele
Tausende von Wohnhäusern am Wasser nicht ge-
baut worden, wenn die Freude am Schwimm-, Ruder-
und Segelsport nicht gewesen wäre.

So hat der Sport und was an Gesinnung oder
Lebensgefühl mit ihm zusammenhängt, heute schon
seine segensreichen Spuren in der Heimkultur, in
der Bau- und Wohnweise unsrer Zeit ausgeprägt,
hat ihr neue Antriebe gebracht und ihre Formen be-
reichert. Das wird in Zukunft ohne Zweifel noch
bestimmter hervortreten. - dr. m. ostrop-Münster i. w.



ES IST EINE TÄUSCHUNG, anzunehmen, for-
male Änderungen an unseren Möbeln und Ge-
räten führten ganz von selbst zu einem Wandel der
Wohnkultur. Die Weiterentwicklung derselben ist
keine formale, sondern eine geistige Frage, die
letzten Endes durch die innere Haltung der Menschen
ihre endgültige Lösung erfährt, dr. Hermann oretsch
 
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