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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 49.1938

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Ein Wohnhaus in der Heide
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https://doi.org/10.11588/diglit.10945#0333

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INNEN-DEK 0 RAT ION

319

HALLE - BLEI VERGLASTE FENSTER IN GELBEN UND ALTGOLDENEN FARBTÖNEN, FENSTERBANK: TRAVERT1N

schaffen worden (Abb. S. 318). Die gesamte Kamin-
wand hat eine Vertäfelung aus Nußbaumholz (matt,
natur) erhalten, in welche auch die anstoßenden
Türrahmen mit einbegriffen wurden. Oberhalb der
Kaminwand liegt die Que1le der indirekten Beleuch-
tung. Die übrigen Wandteile sind mit Glättputz be-
handelt. Den Boden decken schöne Orientteppiche;
die Sessel sind teils mit lebhaft gemustertem Druck-
leinen, teils mit kaffeebraunem Handwebstoff be-
zogen. Hier wie in allen Zimmern des Hauses bildet
der sorgsam abgestimmte Zusammenklang der Far-
ben ein Hauptmoment der Raumwirkung. Die war-
men Holz- und Gewebetöne sowie die freundliche
Färbung des Tageslichtes durch die erwähnten
Scheiben bilden einen angenehmen Ausgleich zu
den strengen und zurückhaltenden Linien, die an
sich den Raum kennzeichnen. Vor den Fenstern zieht
sich eine Fensterbank aus Travertin entlang, welche
auf Bronzekonsolen ruht; im Boden darunter, durch
Gitter abgedeckt, liegt die Heizung. Die Wandarme
zwischen den Fenstern (Bronze mit venezianischem
Glas) sorgen für die intimere Raumbeleuchtung.
Von der Halle aus betreten wir das anstoßende

Wohnzimmer (Abb. S. 322/23), dem bei schlichtester
Linienführung durch das edle Holzwerk (Nußbaum-
maser) und den feinen verhaltenen Farbenakkord
ein betont vornehmer Charakter gegeben ist. In die
truhenhohen, breit-entfalteten Bücherschränke (mit
Glasschiebetüren) ist der Schreibplatz der Hausfrau
eingebaut. Dazu gesellen sich ein unterhaltsam ge-
stalteter Noten- und Radioschrank, eine geräumige
Sitzecke und am Fenster ein Arbeitsplatz mit fahr-
barem Nähtisch. Der Fußboden ist mit naturfarbenem
Eichenparkett gedeckt; die Wand trägt hell sand-
farbene Tapeten; die Fenster haben Vorhänge aus
beigegrauem Leinenvelours. - Durch die erwähnte
Glasschiebetür geht der Blick in den Wintergarten
(Abb. S. 323). Dieser hat an den rückwärtigen (hier
nicht sichtbaren) Wandteilen eine Bekleidung aus
römischem Travertin, dessen edelruhiger Ton und
querlaufende Maserung den Gestalten und Farben
der Pflanzen einen sehr günstigen Hintergrund bietet.
Im ausspringenden Eckrund des Raumes erhebt sich
ein Brunnen aus gleichem Stein, dessen Becken
mit Mosaik ausgeschlagen ist. Auf dem Fußboden
aus Solnhofener Platten liegt ein naturfarbener Bast-
 
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