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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 49.1938

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"Deutsches Wohnen 1938"
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https://doi.org/10.11588/diglit.10945#0391

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I N NE N-DEKO RATION

377

»DEUTSCHES WOHNEN 1938«

Nach langer stiller Vorarbeit hat uns das Frühjahr
1938 eine wichtige Darbietung gebracht: die
Jahresschau »Deutsches Wohnen 1938«, die vom
Reichsinnungsverband des Tischlerhandwerks als ein
neuer Bestandteil der Leipziger Messe im dortigen
Grassi-Museum gezeigt wurde. Eine Lehrschau, keine
Verkaufs- oder Werbeveranstaltung; eine Schule der
Gesinnung, nicht eine Rezeptsammlung; eine er-
zieherische, aufrüttelnde, wegweisende Mahnung an
die unersetzliche Bedeutung, welche einem verant-
wortungsbewußten deutschen Tischlerhandwerk für
den Ausbau des Heims zukommt. Die künstlerische
Oberleitung der Schau lag in den Händen von Prof.
Karl Nothhelfer, Berlin, der in Zusammenarbeit mit
Dr. Gretsch, Ministerialrat Poeverlein (München) und
Willy Müller (Leipzig) dem Ganzen eine klare Hal-
tung und erzieherische Durchschlagskraft gab. Die
Veranstaltung ist, wie die Eröffnungsansprache des
Reichsinnungsmeisters Theodor Kaiser hervorhob,
eingebaut in die große nationalsozialistische Neuge-
staltung des deutschen Lebens. In der Architektur
stehen als greifbares Beispiel und Gesetz die Bauten

des Dritten Reiches vor aller Augen. Auf dem Gebiet
der Wohnung jedoch - das ja zur Privatsphäre des
Einzelnen gehört — muß gewirkt werden durch die
Kraft lebendiger Überzeugung im allmählichen
Durchsetzen echter Werte und Maßstäbe an Stelle von
unechten. Einen Schritt auf diesem Wege bedeutet
das neu eingeführte Gütezeichen des Tischlerhand-
werks (Hobel mit Schwurhand), welches die Leipziger
Schau beherrschte. Es bietet, nach den Worten von
Dr. Gretsch, Gewähr für eine schöne, der Haltung
unsrer Zeit entsprechende Form, für die Verwendung
einwandfreier Werkstoffe und eine handwerklich mei-
stermäßige Verarbeitung.

Wir gehen unsre Bilderreihe entlang, welche uns
einen Begriff geben will von der Art, wie der Reichs-
innungsverband des deutschen Tischlerhandwerks,
unter ausgiebiger Mitwirkung zahlreicher andrer
Handwerkszweige, die große Aufgabe angepackt hat.
Es sei dabei erwähnt, daß die Schau mit Absicht den
Bereich des bäuerlichen Hausrats nicht betreten und
sich bewußt auf die Bedürfnisse der städtischen Woh-
nung beschränkt hat. - Das Wohn- und Arbeits-

1938. XI. 3
 
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