INNEN-DEKORATION
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V. —
OSLO
I
SITZGRUPPE IN EINEM WOHNZIMMER OLE N. RUUD'S MÖBELFABRIK-OSLO
WOHNRÄUME DER AUSSTELLUNG »VI KAN« IN OSLO
n Oslo besteht seit 1838 eine Handwerks- und Indu- gang auf Pfeilern ins Wasser gebaut; ein idealer Spa-
strie-Vereinigung, welche die meisten einschlägigen zier- und Verbindungsweg für die Ausstellungsbesu-
Firmen und We.kstätten der norwegischen Haupt- eher, denen im übrigen auch Ponywagen und eine
Stadt umfaßt. Schon vor mehreren Jahren wurde be- Liliputbahn als Beförderungsmittel zur Verfügung
schlössen, das Jubiläum des 100jährigen Bestehens stehen. Ein siebzig Meter hoher schlanker Turm über-
durch eine repräsentative Ausstellung zu feiern. Aus ragt das Ganze und gewährt einen herrlichen Aus-
dem 1935 veranstalteten Wettbewerb für die Gesamt- blick. In die Ausstellung ist das jüngst erbaute Re-
planung ging der Entwurf der Architekten Knut staurant »Kongen« (von Architekt Sverre) einbezogen
Knutsen, Arne Korsmo und Andreas Nygaard sieg- worden. Im übrigen sind sämtliche Bauten nur für die
reich hervor. Die Ausstellung fand ihren Platz am Dauer der Ausstellung aufgeführt worden, also in ein-
Westufer des Oslo-Fjords, wo sie sich zwischen Strand fachster Konstruktion, Holzfachwerk mit leichten
und Eisenbahn auf dem schönen Gelände der Strand- Füllungen oder Bekleidungen; für Decken- und Ab-
promenade lang hinzieht. Die Lage unmittelbar am schlußflächen sind vielfach nur Pappe, Stoff und ähn-
Wasser bringt dem Ganzen einen außerordentlichen liehe Materialien verwendet. Dieser behelfsmäßigen
landschaftlichen Reiz. Segelboote beleben die Bucht, Konstruktionsweise entspricht auch die Formbe-
Dampfschiffe haben in der Nähe ihren Landeplatz. Die handlung der einzelnen Bauten, Stände, Läden und
bunte, vergängliche Welt der fahnenumflatterten Aus- Pavillons. Jede Einzelheit zeigt ein flottes Etwas von
Stellungsbauten hebt sich wirksam gegen die Wasser- Idee, das mit provisorischen Mitteln rasch und keck
fläche ab und spiegelt sich abends in deren Flut mit hingezaubert wurde und das Auge mit geistreichen
dem zauberhaften Schauspiel ihrer strahlenden Licht- Wendungen anspricht. Unter diesem Gesichtspunkt
effekte. Für die Dauer der Ausstellung wurde entlang ist auch die dekorative Behandlung des bei Filipstad
des ganzen Geländes ein fünf Meter breiter Wandel- gelegenen Haupteingangs zu betrachten. Er ist betont
1938. XII. 3*
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SITZGRUPPE IN EINEM WOHNZIMMER OLE N. RUUD'S MÖBELFABRIK-OSLO
WOHNRÄUME DER AUSSTELLUNG »VI KAN« IN OSLO
n Oslo besteht seit 1838 eine Handwerks- und Indu- gang auf Pfeilern ins Wasser gebaut; ein idealer Spa-
strie-Vereinigung, welche die meisten einschlägigen zier- und Verbindungsweg für die Ausstellungsbesu-
Firmen und We.kstätten der norwegischen Haupt- eher, denen im übrigen auch Ponywagen und eine
Stadt umfaßt. Schon vor mehreren Jahren wurde be- Liliputbahn als Beförderungsmittel zur Verfügung
schlössen, das Jubiläum des 100jährigen Bestehens stehen. Ein siebzig Meter hoher schlanker Turm über-
durch eine repräsentative Ausstellung zu feiern. Aus ragt das Ganze und gewährt einen herrlichen Aus-
dem 1935 veranstalteten Wettbewerb für die Gesamt- blick. In die Ausstellung ist das jüngst erbaute Re-
planung ging der Entwurf der Architekten Knut staurant »Kongen« (von Architekt Sverre) einbezogen
Knutsen, Arne Korsmo und Andreas Nygaard sieg- worden. Im übrigen sind sämtliche Bauten nur für die
reich hervor. Die Ausstellung fand ihren Platz am Dauer der Ausstellung aufgeführt worden, also in ein-
Westufer des Oslo-Fjords, wo sie sich zwischen Strand fachster Konstruktion, Holzfachwerk mit leichten
und Eisenbahn auf dem schönen Gelände der Strand- Füllungen oder Bekleidungen; für Decken- und Ab-
promenade lang hinzieht. Die Lage unmittelbar am schlußflächen sind vielfach nur Pappe, Stoff und ähn-
Wasser bringt dem Ganzen einen außerordentlichen liehe Materialien verwendet. Dieser behelfsmäßigen
landschaftlichen Reiz. Segelboote beleben die Bucht, Konstruktionsweise entspricht auch die Formbe-
Dampfschiffe haben in der Nähe ihren Landeplatz. Die handlung der einzelnen Bauten, Stände, Läden und
bunte, vergängliche Welt der fahnenumflatterten Aus- Pavillons. Jede Einzelheit zeigt ein flottes Etwas von
Stellungsbauten hebt sich wirksam gegen die Wasser- Idee, das mit provisorischen Mitteln rasch und keck
fläche ab und spiegelt sich abends in deren Flut mit hingezaubert wurde und das Auge mit geistreichen
dem zauberhaften Schauspiel ihrer strahlenden Licht- Wendungen anspricht. Unter diesem Gesichtspunkt
effekte. Für die Dauer der Ausstellung wurde entlang ist auch die dekorative Behandlung des bei Filipstad
des ganzen Geländes ein fünf Meter breiter Wandel- gelegenen Haupteingangs zu betrachten. Er ist betont
1938. XII. 3*