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Jahrbuch für den Zeichen- und Kunstunterricht — 4.1909

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Heft 3
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II. Zum Gedächtnis. Aus dem Zuge des Todes im Jahre 1908
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II. Eduard Högg
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III. Überblick über den Stand des Zeichenunterrichts in den verschiedenen Ländern
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Hessen
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https://doi.org/10.11588/diglit.74114#0196

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180 Preußen. Volksschulen. C.Mangold. Die Reform d.Volksschulzeichenunterrichts.

dungsschule, das Gymnasium und die Realschule zu Heilbronn berufen und 1875
zum Professor ernannt. 1883 wurde er an die Oberrealschule zu Stuttgart versetzt
und nebenamtlich der Königlichen Kommission für die gewerblichen Fortbildungs-
schulen zuerteilt.
Högg, einer der verdienstvollsten süddeutschen Fachgenossen, bearbeitete das
1879 erschienene „Vorlagenwerk zur stilistischen Ausbildung von Gold-, Silber- und
Bronzearbeiten". Im Verein mit Hans Kolb gab er 1882 „Vorbilder für das Orna-
mentenzeichnen" heraus. Den größten Ruf erwarb er sich durch die 1897 veröffent-
lichte Programmarbeit „Das Zeichnen nach Körpermodellen und Naturobjekten im
Schulzeichenunterricht", die später als selbständiges Werk erschien und 1907 die
dritte Auflage erlebte. Das Bekanntwerden des Werkes in Norddeutschland hat
viel dazu beigetragen, daß man sich von der Stuhlmannschen Methode des Körper-
zeichnens mehr und mehr abwandte.


III. ÜBERBLICK ÜBER DEN
STAND DES ZEICHENUNTERRICHTES
IN DEN VERSCHIEDENEN LÄNDERN.
ERSTES KAPITEL.
PREUSSEN.
ERSTER ABSCHNITT.
VOLKSSCHULEN.
DIE REFORM DES VOLKSSCHULZEICHENUNTER-
RICHTES IN IHRER WEITEREN ENTWICKLUNG.
(FORTSETZUNG DES ARTIKELS: JAHRBUCH, BD. III, S. 107—112.)
Von C. MANGOLD, Zeichenlehrer in Frankfurt A. M.
Wie der ins Wasser geworfene Stein eine kreisende Wellenbewegung hervor-
ruft, die nach und nach die gesamte Oberfläche erregt, so verursachte auch der
Ministerialerlaß vom 12. Juni 1902 auf dem Gebiete des Volksschul-Zeichenunter-
richts eine Reformbewegung, deren Wellenkreise sich wohl auch immer mehr vom
Mittel- und Ausgangspunkt der Bewegung entfernten, aber noch nicht den Uferrand
erreicht haben, so daß von einem Abschluß der Reform noch nicht die Rede sein
kann. Trotzdem seit dem Erscheinen des neuen Lehrplanes bereits sechs Jahre ins
Land gezogen sind, geht es mit der Neugestaltung des Zeichenunterrichtes in den
Volksschulen verhältnismäßig langsam vorwärts. Während in den größeren Städten
Preußens, in denen die Neuerung in Anerkennung ihrer hohen pädagogischen und
praktischen Wichtigkeit von den Schulbehörden zuerst freudigst begrüßt und in die
rechten Bahnen geleitet wurde; auch hier und da in Landschulen infolge beson-
derer Tüchtigkeit einzelner zum Zeichnen sehr befähigter Lehrer der Zeichenunter-
richt in ein anderes Fahrwasser gelangt ist und schöne Blüten treibt, so herrschen
doch noch in vielen kleineren Schulen in diesem Teil des Unterrichtsbetriebes Zu-
stände, die einesteils auf ein falsches Verständnis der Reform zurückzuführen und
 
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