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Jahrbuch für den Zeichen- und Kunstunterricht — 4.1909

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Heft 4
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II. Überblick über den Stand des Zeichenunterrichtes in verschiedenen Ländern
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Holland. Versammlungen und Zeitschriften
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https://doi.org/10.11588/diglit.74114#0314

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298

P. Hermann. Holland. Versammlungen und Zeitschriften.

HOLLAND.
VERSAMMLUNGEN UND ZEITSCHRIFTEN.
VERSAMMLUNGEN IN HOLLAND BETREFFEND DEN
ZEICHENUNTERRICHT UND DIE DORT GEHALTENEN
VORTRÄGE.
Von PAUL HERMANN, Direktor der städtischen Zeichenschule zu
EDAM (HOLLAND).
An anderer Stelle dieses Buches hatte ich schon Mitteilungen über den Stand
des Zeichenunterrichts in Holland gemacht. Viel haben jedoch zur Förderung
der Sache auch Versammlungen beigetragen. Da diese im allgemeinen nicht so
bekannt sein dürften, muß ich zum besseren Verständnis einige Zeit zurückgreifen
und will die Themata in Kürze wiedergeben, soweit meine Quellen dies gestatten.
Niederländischer Verein für Zeichenunterricht, 15. April zu Amsterdam.
1884. Wierink bespricht den Zeichenunterricht der Elementarschule, welcher vielfach
von nicht diplomierten Lehrern erteilt wird. Verbesserung kann nur durch gesetz-
liche Regelung erfolgen.
Belmer behandelt die vorgeschlagene Abänderung des Gesetzes für den Elemen-
tarunterricht, soweit es den Zeichenunterricht betrifft, und findet diese Veränderung
unnötig. Die Versammlung wünscht sich vorläufig eines Urteils zu enthalten.
Versammlung von Lehrern an Lehrerseminaren in der Provinz Gelderland am
14. Juni zu Nymegen. Unter anderen wurde von einem Mitgliede der Wunsch aus-
gesprochen, an allen Normalschulen auch den Zeichenunterricht einzuführen.
In Kämpen sprach im Herbst auf einer Lehrerversammlung Lys über den Zeichen-
unterricht an der Elementarschule. Er führt den Beweis, daß der Zeichenunterricht
eine gute Grundlage für Schreiben und Formlehre bietet.
1885. Boersma verteidigte auf einer Versammlung des Vereins für Fabrik und Hand-
gewerbe am 20. Februar zu 's Gravenhage seine Meinung, daß die Erziehung des
jungen Handwerkers nicht in der Werkstätte, sondern in der Schule geschehen
müsse.
Am 7. April allgemeine Versammlung des Vereins für Zeichenunterricht zu
Amsterdam. Van Looy spricht über Schriftformen. 13.—17. Juli. Versammlung
zu Alkmar der niederländischen Gesellschaft zur Hebung des Gewerbes. Auf dieser
Versammlung wurde beschlossen: 1. die Regierung zu ersuchen, den Zeichenunter-
richt unter die Pflichtfächer der Elementarschule aufzunehmen, 2. diesen Unterricht
auch für die Abendschulen unter Aufsicht eines Inspektors zu stellen. Haarlem:
Vereinigung zur Hebung des Fabrik- und Handgewerbes. Es wurde über die Ein-
führung des Zeichenunterrichts in die Elementarschule gesprochen und beschlossen,
eine Bittschrift dem Minister zu-senden.
Der Zeichenunterricht in der Volksschule wird auch auf drei Lehrerversamm-
lungen im selben Jahre besprochen: Auf der zu Den Helder gehaltenen sprach
Kloeke. Das Kopieren wird von ihm verworfen und das stigmographische Zeichnen,
sowohl wie das Netzzeichnen empfohlen.
Zu Veendam sprach van Douwen. Auch dieser verurteilte das Kopieren. Er
wünscht, daß das Zeichnen nach der Natur mehr in den Vordergrund trete
und empfiehlt die Dupuische Methode. Van Dyk sprach zu Scherpenisse ebenfalls
gegen das Kopiersystem.
Den 6. November hielt auf einer Versammlung der Gesellschaft zur Hebung
der Baukunst zu Amsterdam Molkenboer einen Vortrag über „Der Zeichenunterricht
in den Elementarschulen zu Amsterdam".
1886. Der Niederländische Verein für Zeichenunterricht. Amsterdam am
27. April. Die Versammlung nimmt den Beschluß an, den Minister des Innern um
obligatorische Einführung des Zeichenunterrichts zu ersuchen. Durch J. Z. van Dyk
wird der Wunsch ausgesprochen, nur an Höheren Bürgerschulen den theoretischen
Unterricht in der Perspektive einzuführen.
 
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