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Hinweisende Besprechung eingegangener Werke.
So sehen wir, wie allmählich der Ring sich schließt oder wie der Ring der
Künstler sich immer mehr erweitert. Hoffen wir, daß es der Verlagsbuchhandlung
auch fernerhin gelingt, in so vorzüglicher Weise wie auch in diesem Jahre dem
deutschen Volk die Kenntnis großer bildender Künstler zu vermitteln. Dankbar
müssen wir ihr sein, daß sie so hervorragende Kräfte heranzieht zur Schilderung
der Kunst und daß sie alles tut, um durch vortreffliche Abbildungen und elegante
äußere Ausstattung weiten Kreisen diese Bücher liebenswert zu machen. Möge der
Erfolg nicht ausbleiben!
Pazaurek, Gustav, E. Geschmacksverirrungen im Kunstgewerbe. Führer
für die neue Abteilung im Königlichen Landesgewerbe-Museum Stuttgart.
Im Auftrage der Königlichen Zentralstelle für Gewerbe und Handel aus-
gearbeitet. Stuttgart 1909.
Zunächst wird die Aufgabe der Kunstgewerbemuseen für die heutige Zeit be-
sprochen und was zu tun ist, um die Sammlungen praktisch zur Bildung des Ge-
schmacks der Kunstgewerbler, wie des Publikums zu machen. Zum ersten Male
sind zum Zwecke der Belehrung und des Vergleichs auch kunstgewerbliche Ver-
irrungen gesondert aufgestellt und zwar geordnet nach Material-, Konstruktions-
und Dekorrationsfehlern. Im Anschluß daran ist eine übersichtliche Tabelle bei-
gegeben, in der die vorkommenden Fehler übersichtlich geordnet, behandelt werden.
Wir können diese übersichtliche Zusammenstellung aufs freudigste begrüßen.
Wenn dieses Heft in die Hände der Verfertiger gerät, wird gewiß mancher Fehler
vermieden; in der Hand des Publikums aber wird der Geschmack geläutert und
unsinnige Gegenstände werden nicht mehr gekauft werden. Die knappe übersicht-
liche Form ist hierfür ganz besonders nützlich.
Micholitsch, Prof., Ad. Die Lotosblume. Eine Studie. Sonderabdruck
aus dem XV. Jahresberichte der n. ö. Landesoberrealschule in Krems.
Selbstverlag.
Die außerordentlich interessant geschriebene Studie versetzt uns in die Tage,
wo das historische Ornament noch im Ansehen stand und für das künstlerische
Schaffen Bedeutung hatte. Der Verfasser untersucht die Herkunft und Bedeutung
dieser Ornamentform, die Beziehung zur Architektur und die verschiedenen Formen
und Verbindungen, die auf die Lotosblume zurückgeführt werden können, ferner
die Veränderungen, die diese Form im Laufe der Zeiten und bei den verschiedenen
Völkern erfahren hat. Zahlreiche Abbildungen erläutern die Ansichten des Ver-
fassers.
II. HEIMATKUNST.
Schultze-Naumburg, Paul. Die Entstehung unseres Landes. Heraus-
gegeben vom Bund „Heimatschutz". (Meiningen, S.-M., Feodorenstraße 9).
78 S. in 8° mit 75 Abbildungen. Preis 0,30 Mk. ausschließlich Porto
und Verpackung.
Die Schrift verfolgt den Zweck, dem herrschenden Bauelend entgegenzuwirken
und insbesondere die in dieser Hinsicht ergangenen behördlichen Maßnahmen zu
unterstützen. Dies wird vor allem dadurch erreicht, daß mustergültige ältere Bauten
und Landschaftsansichten vorgeführt werden, denen die modernen nüchternen
Bauten, die die Gegend verunstalten, gegenübergestellt werden. Mit Begeisterung
und Wärme tritt der Verfasser dafür ein, daß das schöne Alte, soweit es noch vor-
handen ist, erhalten und gepflegt werde, daß der weiteren Verschimpfung unseres
schönen Vaterlandes durch nüchterne, verständnislose Bauten Einhalt geboten werde,
daß aber auch Neubauten, selbst einfachster Art, dem ästhetischen Empfinden Rech-
nung tragen. Möchte die Schrift die weiteste Verbreitung finden. Dafür wenigstens
Sorge zu tragen, ist eine heilige Pflicht besonders derjenigen Lehrer, die die Pflege
des Schönen zu ihrer Lebensaufgabe gemacht haben und die die Jugend zum
Kunstgenuß und Kunstverständnis erziehen wollen und sollen.
Kuhlmann, Fritz. Zeichenunterricht und Heimatstadt. Mit zahlreichen
Schülerzeichnungen. Beilage zum Jahresbericht des städtischen Real-
gymnasiums und der Realschule zu Altona. Ostern 1907.
Hinweisende Besprechung eingegangener Werke.
So sehen wir, wie allmählich der Ring sich schließt oder wie der Ring der
Künstler sich immer mehr erweitert. Hoffen wir, daß es der Verlagsbuchhandlung
auch fernerhin gelingt, in so vorzüglicher Weise wie auch in diesem Jahre dem
deutschen Volk die Kenntnis großer bildender Künstler zu vermitteln. Dankbar
müssen wir ihr sein, daß sie so hervorragende Kräfte heranzieht zur Schilderung
der Kunst und daß sie alles tut, um durch vortreffliche Abbildungen und elegante
äußere Ausstattung weiten Kreisen diese Bücher liebenswert zu machen. Möge der
Erfolg nicht ausbleiben!
Pazaurek, Gustav, E. Geschmacksverirrungen im Kunstgewerbe. Führer
für die neue Abteilung im Königlichen Landesgewerbe-Museum Stuttgart.
Im Auftrage der Königlichen Zentralstelle für Gewerbe und Handel aus-
gearbeitet. Stuttgart 1909.
Zunächst wird die Aufgabe der Kunstgewerbemuseen für die heutige Zeit be-
sprochen und was zu tun ist, um die Sammlungen praktisch zur Bildung des Ge-
schmacks der Kunstgewerbler, wie des Publikums zu machen. Zum ersten Male
sind zum Zwecke der Belehrung und des Vergleichs auch kunstgewerbliche Ver-
irrungen gesondert aufgestellt und zwar geordnet nach Material-, Konstruktions-
und Dekorrationsfehlern. Im Anschluß daran ist eine übersichtliche Tabelle bei-
gegeben, in der die vorkommenden Fehler übersichtlich geordnet, behandelt werden.
Wir können diese übersichtliche Zusammenstellung aufs freudigste begrüßen.
Wenn dieses Heft in die Hände der Verfertiger gerät, wird gewiß mancher Fehler
vermieden; in der Hand des Publikums aber wird der Geschmack geläutert und
unsinnige Gegenstände werden nicht mehr gekauft werden. Die knappe übersicht-
liche Form ist hierfür ganz besonders nützlich.
Micholitsch, Prof., Ad. Die Lotosblume. Eine Studie. Sonderabdruck
aus dem XV. Jahresberichte der n. ö. Landesoberrealschule in Krems.
Selbstverlag.
Die außerordentlich interessant geschriebene Studie versetzt uns in die Tage,
wo das historische Ornament noch im Ansehen stand und für das künstlerische
Schaffen Bedeutung hatte. Der Verfasser untersucht die Herkunft und Bedeutung
dieser Ornamentform, die Beziehung zur Architektur und die verschiedenen Formen
und Verbindungen, die auf die Lotosblume zurückgeführt werden können, ferner
die Veränderungen, die diese Form im Laufe der Zeiten und bei den verschiedenen
Völkern erfahren hat. Zahlreiche Abbildungen erläutern die Ansichten des Ver-
fassers.
II. HEIMATKUNST.
Schultze-Naumburg, Paul. Die Entstehung unseres Landes. Heraus-
gegeben vom Bund „Heimatschutz". (Meiningen, S.-M., Feodorenstraße 9).
78 S. in 8° mit 75 Abbildungen. Preis 0,30 Mk. ausschließlich Porto
und Verpackung.
Die Schrift verfolgt den Zweck, dem herrschenden Bauelend entgegenzuwirken
und insbesondere die in dieser Hinsicht ergangenen behördlichen Maßnahmen zu
unterstützen. Dies wird vor allem dadurch erreicht, daß mustergültige ältere Bauten
und Landschaftsansichten vorgeführt werden, denen die modernen nüchternen
Bauten, die die Gegend verunstalten, gegenübergestellt werden. Mit Begeisterung
und Wärme tritt der Verfasser dafür ein, daß das schöne Alte, soweit es noch vor-
handen ist, erhalten und gepflegt werde, daß der weiteren Verschimpfung unseres
schönen Vaterlandes durch nüchterne, verständnislose Bauten Einhalt geboten werde,
daß aber auch Neubauten, selbst einfachster Art, dem ästhetischen Empfinden Rech-
nung tragen. Möchte die Schrift die weiteste Verbreitung finden. Dafür wenigstens
Sorge zu tragen, ist eine heilige Pflicht besonders derjenigen Lehrer, die die Pflege
des Schönen zu ihrer Lebensaufgabe gemacht haben und die die Jugend zum
Kunstgenuß und Kunstverständnis erziehen wollen und sollen.
Kuhlmann, Fritz. Zeichenunterricht und Heimatstadt. Mit zahlreichen
Schülerzeichnungen. Beilage zum Jahresbericht des städtischen Real-
gymnasiums und der Realschule zu Altona. Ostern 1907.