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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 1.1886

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Heydemann, Hans: Die Phlyakendarstellungen auf bemalten Vasen
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https://doi.org/10.11588/diglit.29675#0328

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Heydemann, Phiyakendarstellungen.

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stiirzt höchlichst verwundert von dannen und zur Erde. Vgl. verwandte Darstellungen z. B. Elite cer.
IV 22; u. a.

(65 [56]) Komos: drei Jünglinge, je mit Fackel und Mantel ausgerüstet, ziehen mi't einer be-
kleideten Flötenbläserin, auf deren Nacken der eine Jüngling den linken Arm gelegt, in lauter Wein-
seligkeit dahin; alle sind bekränzt. Oben Inschriftreste (darunter v.aXrj).

(66 [57] Badescene: ein Jüngling, über dem linken Arm den Mantel und in der R. an einem
Ring Schabeisen und Ölkanne, kommt herbei, während ein zweiter Jüngling (welcher seinen Mantel um
eine ionische Säule geschlungen) nackt vergntiglich dahinspringt.

(67 [58]) Bruchstück: Frau, bekleidet und geschmückt, reicht eine bemalte Amphora (Form
no. 75 des Neap. Katalogs, jedoch ohne die Knöpfe an den Henkeln; Bild: schwarzer Reiter) an einern
der Henkel gefafst einem Manne hin, der mit Doppelspeer in der L. vor ihr steht und die R. vorstreckt,
um das Gefäfs zu nehmen; nur Stirn und Hände von ihm sind noch vorhanden.

(68 [59]) Bruchstück einer apulischen Vase mit einer Darstellung aus der Gynaikonitis: abg.
Millin Peint. I 4.

(69 [60]) Kampfscene: links ein Trompeter; dann ein von einem Pferd gesprungener Krieger
mit Axt auf einen niedergesunkenen Krieger loshauend, der durch einen Speer (zerbrochen) verwundet
ist; endlich ein Krieger zu Pferd herbeieilend. Alle Krieger sind unbärtig und in unteritalischer Beklei-
dung sowie Bewaffnung (vgl. dazu Berl. Vasensamml. no. 3264; u.' a. m.).

(70 [61]) Kredenzscene: abg. Millin Peint. I 41 (r. und I. fehlt hier je ein Fenster).

(71 [62]) Amazonenkampf: abg. Millin Peint. I 23.

(72 [63]) Genrescene einer önochoe aus Ruvo im Museo Nazionale zu Neapel No. 952: abg.
Millin Peint. I 47.

(73 [64]) Kentauromachie: ein Kentaur flieht vor einem unbärtigen nackten Griechen (Theseus),
der in beiden Händen eine Keule schwingend ilrm nacheilt.

Aufserdem besitzt das KK. Antikenkabinet noch ein Folio-Heft von sechs-
unddreifsig Tischbein’schen Tafeln, zum Theil unedirt, zum Theil in Tischbein’s
Homer oder sonst schon veröffentlicht. Darunter sind die folgenden neunzehn
Vasentafeln28r:

(74[Taf. 3]) Komast mit Hund: Amphora im British Museum No. 880. Oft abgebildet: Hancar-
ville III 78(57]; Panofka BaL. IV 3; Jahn Dichter auf Vasenb. IV 5.

(75 [4]) Geburt der Athene: Amphora im Wiener Antikenkabinet Sacken - Kenner IV no. 97.
Abg. Laborde Vas. Lamb. I 83; El. cer. I 55; vgl. Schneider Geburt der Athene S. 14, 33.

(76 [5]) Heldenrüstung: Vorderseite eines Kraters Sacken-Kenner IV no. 162.

(77 [7]) Rtistungsscene: abg. Millin Peint. I 39.

(78 [8]) Begegnung am Grabe: abg. Millin Peint. II 46.

(79 [9]) Abschied eines »Peripolos«: abg. Millin Peint. II 15.

(80[nj) Empfangsscene: Krater der Wiener Sammlung Sacken-Kenner IV no. 116 (abg. Tisch-
bein Homer II 3; Laborde Vas Lamberg I 22).

(81 [12]) Eberjagd auf einer Vase aus S. Agata de’Goti: abg. Tischbein Homer II 4; Millin
Gal. myth. 172, 628; Panofka BaL. V I.

(82 [14]) Bruchstück (einst im Besitz Hamiltons) mit einer Scene aus dem Danaemythus: in
einem offenen Kasten (sic) stehen nach links gewendet eine Frau (Danae), bekleidet und arn Hinterkopf
verschleiert, und vor ihr ein langgelocktes Kind (Perseus), das gradaus blickt, während sie den Kopf
traurig senkt; vor dem Ivasten stand ein bekleideter Mann (den Scepterstab in der vorgestreckten L.
aufstützend), von welchem jetzt nur noch ganz wenig erhalten ist — doch wol eher Akrisios, welcher
der Einsperrung beiwohnt, als etwa Polydektes vor dem der Kasten geöffnet wird. Der Kasten nebst
Danae und Perseus (hier nach rechts gewendet) abgebildet bei Dubois-Maisonneuve Introd. XVI 3.

(83 [15]) Pleimbringung eines gefallenen Kriegers; schwarzfiguriges Vasenbild: der Todte wird
von einem Gefährten auf dem Rticken getragen; beide sind gerüstet. Zwei bekleidete Frauen, die eine

287) Eine zwanzigste Vasentafel [6] ist gleich unserer No. 61.
 
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