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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 1.1886

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Heydemann, Hans: Die Phlyakendarstellungen auf bemalten Vasen
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https://doi.org/10.11588/diglit.29675#0329

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Heydemann, Phlyakendarstellungen.

vorangehend, begleiten mit sehr lebhafter Handbewegung die Gruppe. Vgl. verwandte Darstel'lungen
z. B. Berl. Vasens. no. 1718 (Arch. Ztg. 1861, 156); u. s. w.

(84 [17]) Gynaikonitis: in der Mitte sitzt die Herrin, umgeben von einer Dienerin mit Alabastron
und einer zweiten, welche ihr einen Spiegel (sic; ganz von der Seite gesehen) hinhält.

(85 [18]) Frauenleben: drei stehende bekleidete Frauen, die eine links mit Kalathos , die dritte
rechts mit Eimer in der Hand. Vielleicht Rückseite zur vorigen Darstellung ?!

(86 [24I) Nike geht mit vorgestrecktenHänden vorwärts; vorihr einPfosten. WolBild einer Lekythos.

(87 [25]) Poseidon und Ephialtes: bekannte und oft abgebildete Amphora der Wiener Samm-
lung Sacken-Kenner IV no. 67 (aufser den dort angegebenen Abbildungen vgl. noch Maisonneuve Introd.
84; Creuzer Symbolik III 1. Taf. 2; Guigniaut Rel. 131, 509; Overbeck Atlas XIII 1; u. a. m.

(88(27]) Volksversammlung; schwarzfigurig: ein stehender Mann, ein bartloser Mann, ein auf
Klappstuhl sitzender Mann und ein phrygisch gekleideter Mann in Unterhaltung; alle bärtig und mit Speeren.

(89 [31]) Vasenbruchstück: zwei Köpfe gerüsteter jugendlicher Krieger oder vielmehr nach den
Inschriften zu urtheilen eines Kriegers und einer Amazone. Zwischen Beiden liest man ANAOXM . N
(etwa ’Avopop.ayrj ?) und EYNOM . 5 (Eüvop.o?); ferner (“1N.

(90(32]) Palästrascenen: abg. Dubois-Maisonneuve Introd. XVI 4; Panofka Griech. nach Ant.
I 10; vgl. ebenso z. B. lnghirami VF. I 83; u. a. — Auf der anderen Seite des Gefäfses gleichfalls ein beklei-
deter Doppelflötenbläser, vor dem ein nackter Jüngling springt (und tanzt), in jeder Hand Krotala schlagend.

(91(35]) Helena von Menelaos verfolgt: bekannte Amphora der Wiener Sammlung IV no. 114.
Oft abgebildet und besprochen: vgl. aufser den Citaten bei Sacken-Kenner noch Tischbein Homer V 5;
Meyer Gesch. bild. Künste III B; Panofka Arch. Comment. 1854. I 7; Millin Mon. ined. II 39 und Gal.
myth. 1 51, 612; Guigniaut Rel. 223, 825; Politi Osservaz. sulla lettern Maggiore 1829; Hirt Götter u. Heroen
43> 372> Overbeck Sagenkr. 26, n; u. ö. Vgl. gegen den ungerechtfertigten Verdacht einer Fälschung
(Rochette Mo7t. ined. p. 338, 2): Gaz. archeot. VI p. 64, 1.

(92(36]) Kassandravase des Museums zu Weimar: abg. z. B. Dubois-Maisonneuve Introd. 15,2;
Arch. Ztg. 1848, 13, 4.5; Overb. Sag. 27, 2; u. ö.

Endlich existieren vereinzelt noch und sind mir bekannt geworden folgende
fünf Tischbein’sche Vasentafeln (von denen die drei ersten Bilder sich auf Vasen
im Wiener Museum finden):

(93) Bacchische Scene: Amphora Sacken - Kenner IV no. 98; abg. und bespr. Jahn Philologus
XXVII Taf. IV 3. S. 22 f.

(94) Sog. Odysseus und Iros: Vorderseite einer Amphora Sacken-Kenner IV no. 194 (der »lros«
ist ein Satyr); abg. und bespr. Jahn Ber. d. S. G. d. W. 1854. Ta.f. II S. 49ff.

(95) 288 Odysseus und Diomedes in der Doloneia: Vorderseite eines Kraters Sacken-Kenner V
no. 57; abg. und richtig erklärt von Hörnes Arch. Ztg. 1877 Taf. 5 S. 21.

(96) Hermenverehrung: abg. und bespr. Gerhard Akad. Atlas Taf. 65,1 und Akad. Abh. II S. 569, 1.

(97) Plermenverehrung: abg. und bespr. Gerhard ebd. Taf. 66, 2 und II S. 571, 2.

Diese 97 Vasentafeln sollten ohne Zweifel in einem fünften Band des Tisch-
bein’schen Vasenwerkes erscheinen. Nach Welcker, in Müller’s Handbuch der
Archäol. §321, 5. S. 457, waren 99 Platten zu diesem Bande schon gestochen —
demnach fehlten in dem obigen Verzeichnifs nur zwei Tafeln, welche ich leider
nicht zu ermitteln vermochte; vielleicht vermag ein Anderer über dieselben Aus-
lcunft zu geben. Die Platten selbst sind im Cotta’schen Besitz zu Stuttgart (Böttiger
Arch. und Kunst S. XIXf. und Jahn Ber. d. Sächs. Gesellsch. d. Wissensch. 1854
S. 50, 2).

H. Heydemann.

288)

Ein Abdruck dieser Tafel findet sich vereinzelt im KK. Antikenkabinet zu Wien.

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