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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 9.1894

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Heft 2
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Wernicke, Konrad: Olympische Beiträge, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.38777#0098
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OLYMPISCHE BEITRÄGE

I. Die Altäre von Olympia.
An die Besprechung des grofsen Zeusaltars knüpft Pausanias eine Aufzäh-
lung der Altäre von Olympia, wie er ausdrücklich hervorhebt, in der Reihenfolge,
nach der von den Eleern allmonatlich dort geopfert wurde. Die Wichtigkeit dieser
Liste ist allseitig anerkannt; allein obgleich eine Reihe von Versuchen gemacht
wurde, teils zur Bestimmung der Lage einzelner Altäre, teils zur Erklärung der
Reihenfolge, ist es bisher doch nicht gelungen, aller Schwierigkeiten Herr zu
werden. Auch ich mafse mir nicht an, dies zu vermögen, aber ich glaube doch
einige Punkte klar stellen zu können, die früher übersehen, nicht genügend beachtet
oder unrichtig aufgefafst wurden. Und so sei es mir gestattet, bevor das ab-
schliefsende Olympiawerk vollendet wird, einen bescheidenen Beitrag zur Topo-
graphie des heutigen Bezirkes und seiner Umgebung zu liefern.
Nachdem bereits Lurtwängler in seiner Schrift über »Die Bronzefunde
von Olympia« (Abh. d. Berliner Akad. 1880) die Lage einzelner Altäre zu be-
stimmen versucht hatte, war es zuerst E. Curtius, der »Die Altäre von Olympia«
(Abh. d. Berliner Akad. 1881) im Zusammenhang behandelte. Er gab im ersten
Teil dieser Arbeit (der zweite ist dem Altar im Heroon gewidmet) eine allgemeine
Übersicht über das Verzeichnis des Pausanias, indem er nur auf einige Punkte näher
einging und im Ganzen sein Urteil vorsichtig zurückhielt, wie es damals, wo die
Verarbeitung der Funde noch im Beginn war, angemessen erschien. Viel weiter
ging bereits G. Hirschfeld in den kurzen Bemerkungen Arch. Zeitg. 1882 S. 123,
indem er darauf hinwies, dafs auch die »Opferordnung« offenbar vielfach den topo-
graphischen Zusammenhang wahre, ja dafs Pausanias, wo dies nicht der Fall sei,
ausdrücklich darauf aufmerksam mache. Bald darauf suchte Kalkmann, Pausanias
der Perieget (Berlin 1886) S. 95 ff., zu zeigen, dafs uns die Opferordnung bei Pau-
sanias in sehr entstellter Form vorliege, da dieser allerlei »aus seiner periegetischen
Quelle« zugesetzt habe; dieser Ansicht schlofs sich Robert (Hermes 1888 S. 429ff.)
unter Beibringung neuen Materials an. Vorher schon hatte Flasch (Baumeisters
Denkm. [1887] II S. 1067 ff.) seine dem Hirschfeld’schen Standpunkt nahe stehende
Ansicht ausführlich an der Hand des Pausanias dargelegt. W. Gurlitt (Über Pau-
sanias, Graz 1890, S. 399 ff.) wandte sich dann besonders gegen Kalkmann und
Robert. Schliefslich ist auch noch der sorgfältigen Einleitung zu gedenken, die
Furtwängler der definitiven Ausgabe der Bronzen (Olympia Bd. IV) vorausge-
 
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