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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 9.1894

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Heft 4
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Wernicke, Konrad: Olympische Beiträge, [3]
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Studniczka, Franz: Über die Grundlagen der geschichtlichen Erklärung der Sidonischen Sarkophage
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https://doi.org/10.11588/diglit.38777#0217
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204 Studniczka, Über die Grundlagen der geschieht!. Erklärung der sidonischen Sarkophage.

greifen zu verhindern. Nun soll der Kampf beginnen; hier ist der Ort der Nym-
phen, die der ακμή του άγώνος walten, des Momentes der höchsten Spannung. Sie
entsprechen also dem beim Stadion verehrten Kairos; sind es doch auch die
Nymphen, die nachher als καλλιστέφανοι dem Sieger den Ehrenkranz erteilen.
Halle a. S. Konrad Wernicke.

ÜBER DIE GRUNDLAGEN
DER GESCHICHTLICHEN ERKLÄRUNG DER
SIDONISCHEN SARKOPHAGE
(Mit einer Beilage)
Drei von den reliefgeschmückten Sarkophagen von Sidon tragen Darstellun-
gen aus dem Leben orientalischer Grofser, deren individuelle Charakteristik keinen
Zweifel duldet, dafs sie für bestimmte Personen eigens angefertigt sind. Die seltene
künstlerische Pracht dieser Denkmäler berechtigt oder verpflichtet vielmehr den-
jenigen, der sich um ihre kunstgeschichtliche Würdigung bemüht, die Frage auf-
zuwerfen, ob sich jene Personen in unserer geschichtlichen Überlieferung nachweisen
lassen, auf die Gefahr hin, negative oder unsichere Antwort zu erhalten. In einem
vor der vorjährigen Philologenversammlung zu Wien gehaltenen Vortrag1 habe ich
geglaubt, für zwei von den Sarkophagen positive Antwort auf jene Frage aus dem
wenigen gewinnen zu können, was wir von der damaligen Geschichte Sidons wissen.
Bei der Lage der Dinge war ich natürlich auf Widerspruch gefafst, aber nicht in
der Art und der Ausdehnung, wie ihn soeben Winter erhoben hat2. Er wendet
sich nämlich vor Allem gegen die allgemeinen Grundlagen meiner Vermutungen,
die ich aus den Fundtatsachen mit hinlänglicher Sicherheit abgeleitet zu haben
glaubte, und diefs um so zuversichtlicher, als ich bei Beantwortung der wesent-
lichsten Vorfrage in der Hauptsache zu demselben Ergebnifs gelangt war, wie
Petersen in einem römischen Vortrag3. Die sorgfältige Nachprüfung, zu der mich
das Gewicht der Sache sowie das meines Gegners antreiben mufste, hat mich aber
überzeugt, dafs diese Voraussetzungen sowie die daraus gezogenen Folgerungen in
allen Hauptstücken unerschüttert geblieben sind, da der Widerspruch Winters zu-
meist aus dem Mifsdeuten oder Unbeachtetlassen feststehender Tatsachen hervorgeht.
Ü Sein erweiterter Abdruck ist bisher nur in \ve- »Verhandlungen« soeben erschienen],
nigen Separatabzügen verbreitet; [doch sind die 2) Arch. Anzeiger 1894 S. 1 ff.
3) Rom. Mitth. d. Inst. 1893 S. 98 ff.
 
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