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Deutsches Archäologisches Institut [Editor]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Editor]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 22.1907

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Studniczka, Franz: Der Rennwagen im syrischen-phönikischen Gebiet
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https://doi.org/10.11588/diglit.44282#0164
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F. Studniczka, Der Rennwagen im syrisch-phönikischen Gebiet.

Indes stellen es assyrische Reliefs bereits des 9. Jahrhunderts als fremdländische
Seltenheit dar (N. S. 36), und schon im neuen Reich Ägyptens hatte es festeren
Fuß gefaßt, als N. S. 16 annahm. Es findet sich nämlich auf dem Wagenkasten
Thutmosis IV. oben 1 a am Gespann des Königs.
Nichts hindert also, den Reliefs von Abu Simbel zu glauben, daß hethitische
Fürsten (oder deren Bundesgenossen) sich durch solch eigentümlichen, im Grunde
weit altertümlicheren Kastenwagen von den hethitischen Mannen unterschieden.
Sein Nachleben wird uns noch öfter beschäftigen.
Fragen wir nach der weiteren Geschichte des Rennwagens in Syrien, dann
bieten sich dem Alter nach wohl sicher als nächste geschlossene Reihe von
Zeugnissen jene Denkmäler dar, an die der Name der Hethiter mit wachsender
Zuversicht geknüpft werden darf.
II. NORDSYRISCHE UND KAPPADOKISCHE RELIEFS.
Der Gebrauch des Rennwagens zu Jagd und Krieg ist dargestellt in einer Reihe
der bekannten Reliefs, in denen neben der derben heimischen Eigenart auch ein
mehr oder weniger starker Einfluß der gleichzeitigen höher entwickelten Kunst,
namentlich der assyrischen, hervortritt; vgl. Puchstein, Pseudohethitische Kunst,
ein Vortrag, und L. Messerschmidt, Die Hethiter (Der alte Orient IV, 1902, 1).
Ich zähle sie in der von meinem Standpunkt aus wahrscheinlichen Reihenfolge auf.
Aus Kappadokien.
y Löwenjagd, aus Arslantepe bei Malatie (Melitene) nahe dem Euphrat, in
Konstantinopel, nach guter Photographie veröffentlicht von W. H. Ward in Recent
Research in Bible Lands ed. Hilprecht vor S. 161, danach hier; umgezeichnet
bei L. Messerschmidt, Corp. inscr. hethit. in den Mitt. d. vorderasiat. Ges. 1900,
4, Taf. 16 A; nach geringerer Photographie von Hogarth im Recueil de travaux
XVII, 1895, S. 25, 3, danach umgezeichnet bei Maspero, Hist, de l’or. III, S. 37 unten,
j' Bruchstück, der Wagen ohne Pferde (zum gleichen Denkmal wie 4. gehörig?),
in Konstantinopel, nach Photographie in Umriß bei Messerschmidt a. a. O., Taf. 16B.
6 (Abb.). Hirschjagd, höchstwahrscheinlich auch von demselben Denkmal
bei Malatie wie die beiden vorigen Nummern, im Louvre, nach guter Photographie
bei Heuzey, Origines orientales de l’art, Taf. 10, mir nicht zugänglich, vermutlich
danach bei A. Jeremias, Das Alte Testament, S. 106, 2. Aufl. S. 312, hier, dank
der Hinrichsschen Verlagsbuchhandlung, galvanisch wiederholt.
Aus Nordsyrien.
7 (Abb.). Kampf, aus Sendschirli, in Konstantinopel, aus zwei ungleich hohen
Platten, aber mit größter Wahrscheinlichkeit zusammengesetzt; von F. von Luschan,
Kgl. Museen zu Berlin, Mitt, aus den Orient. Samml. XIII, Ausgrab, in Sendschirli 3,
Taf. 39 in Lichtdruck (wonach unsere Abbildung), S. 211, 102 in Zeichnung
Fr. Winters.
8. Jagd, stark fragmentiert, aus Marasch, Humann und Puchstein, Reisen
in Kleinasien und Nordsyrien, Taf. 47, 1 nach Zeichnung; Gips in Berlin.
 
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