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F. Studniczka, Der Rennwagen im syrisch-phönikischen Gebiet.
p (Abb.) Kampf, entdeckt von
Fossey und Perdrizet, Herkunft und
Aufbewahrungsort mir unbekannt;
nach Photographie bei Maspero, Hist,
de l’or. III S. 36, danach hier.
10 (Abb.). Löwenjagd, aus Sak-
tsche-Gösü, in den Kgl. Museen zu
Berlin, Lichtdruck bei Humann und
Puchstein, Reisen (vgl. bei <?), Taf. 46,
S. 377ff., danach hier und bei A. Jere¬
mias, Das Alte Testament, S. 283,
woraus Nuoffer 50, Taf. 8, S. 67; umgezeichnet bei Perrot und Chipiez, Hist, de
l’art IV, S. 553, darnach Ohnefalsch-Richter, Kypros, Taf. 136.
Diese kurze Reihe zeigt trotz ihrer scheinbaren Einförmigkeit nicht den im
ganzen einheitlichen Formenbestand mit nur geringen Anzeichen von Weiterentwick-
lung wie in Ägypten (N. iff.) und den beiden assyrischen Perioden (N. 2 3 ff, unsere
Abb. S. 155 und S. 17Ο). Sie ergibt vielmehr beträchtliche Unterschiede in den Grund-
formen, die, bei dem Mangel äußerer Datierungsmittel, nur durch systematische,
vom Gemeinsamen ausgehende Analyse zu chronologischer Anordnung verwertet
werden können.
Die Tiere sind alle gleich steif gezeichnet. Die meines Erachtens spätesten
haben die plumpesten Beine (8—10). Obwohl sie galoppieren, heben sie die Vorder-
beine meistens nur unbedeutend, was doch die ägyptische Kunst (Abb. 2) im Über-
maße, die assyrische (und persische) auch entschieden darstellt. Mit ersterer haben
sie noch, von ihren Übertreibungen abgesehen, die aufgerichteten Köpfe gemein.
Die Mähnen sind, soweit angegeben, kurz geschoren (^, 6, γ, io\ nach ägyptischer
und altsyrischer, auch griechischer Sitte, die meines Erinnerns im ferneren Osten
dieser Zeiten bloß bei Feinden der Assyrer vorkommt (z. B. N. 26, S. 36). Die
langen Schwänze reichen aber, soweit
sie nicht durch das naturwidrige Heran¬
drängen an den Wagenkasten verschwin¬
den (p), mindestens bis an die Hufe
hinab, was bei Wagenpferden nur in
Assyrien im 9. Jahrhundert wiederkehrt
(Abb. S. 155; N. S. 41). Jedoch finden sie
sich dort (nur N. 30 ausgenommen) im
unteren Drittel zusammengeschnürt,
wovon hier keine Spur ist (auch in 10
nicht). Ferner sind sie dort voller,
während sie hier oft beinahe Kuh¬
schwänzen gleichen, so daß man an
Maultiere denken möchte, die in ähn¬
lichem Dienste schon Ägypten kennt
7 Hethitisches Relief aus Sendschirli.
6 Hethitisches Relief aus Malatie.
F. Studniczka, Der Rennwagen im syrisch-phönikischen Gebiet.
p (Abb.) Kampf, entdeckt von
Fossey und Perdrizet, Herkunft und
Aufbewahrungsort mir unbekannt;
nach Photographie bei Maspero, Hist,
de l’or. III S. 36, danach hier.
10 (Abb.). Löwenjagd, aus Sak-
tsche-Gösü, in den Kgl. Museen zu
Berlin, Lichtdruck bei Humann und
Puchstein, Reisen (vgl. bei <?), Taf. 46,
S. 377ff., danach hier und bei A. Jere¬
mias, Das Alte Testament, S. 283,
woraus Nuoffer 50, Taf. 8, S. 67; umgezeichnet bei Perrot und Chipiez, Hist, de
l’art IV, S. 553, darnach Ohnefalsch-Richter, Kypros, Taf. 136.
Diese kurze Reihe zeigt trotz ihrer scheinbaren Einförmigkeit nicht den im
ganzen einheitlichen Formenbestand mit nur geringen Anzeichen von Weiterentwick-
lung wie in Ägypten (N. iff.) und den beiden assyrischen Perioden (N. 2 3 ff, unsere
Abb. S. 155 und S. 17Ο). Sie ergibt vielmehr beträchtliche Unterschiede in den Grund-
formen, die, bei dem Mangel äußerer Datierungsmittel, nur durch systematische,
vom Gemeinsamen ausgehende Analyse zu chronologischer Anordnung verwertet
werden können.
Die Tiere sind alle gleich steif gezeichnet. Die meines Erachtens spätesten
haben die plumpesten Beine (8—10). Obwohl sie galoppieren, heben sie die Vorder-
beine meistens nur unbedeutend, was doch die ägyptische Kunst (Abb. 2) im Über-
maße, die assyrische (und persische) auch entschieden darstellt. Mit ersterer haben
sie noch, von ihren Übertreibungen abgesehen, die aufgerichteten Köpfe gemein.
Die Mähnen sind, soweit angegeben, kurz geschoren (^, 6, γ, io\ nach ägyptischer
und altsyrischer, auch griechischer Sitte, die meines Erinnerns im ferneren Osten
dieser Zeiten bloß bei Feinden der Assyrer vorkommt (z. B. N. 26, S. 36). Die
langen Schwänze reichen aber, soweit
sie nicht durch das naturwidrige Heran¬
drängen an den Wagenkasten verschwin¬
den (p), mindestens bis an die Hufe
hinab, was bei Wagenpferden nur in
Assyrien im 9. Jahrhundert wiederkehrt
(Abb. S. 155; N. S. 41). Jedoch finden sie
sich dort (nur N. 30 ausgenommen) im
unteren Drittel zusammengeschnürt,
wovon hier keine Spur ist (auch in 10
nicht). Ferner sind sie dort voller,
während sie hier oft beinahe Kuh¬
schwänzen gleichen, so daß man an
Maultiere denken möchte, die in ähn¬
lichem Dienste schon Ägypten kennt
7 Hethitisches Relief aus Sendschirli.
6 Hethitisches Relief aus Malatie.