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IV. B.-A. Passau.
Schloß.
Kapelle.
Altar.
Gärten.
den sich drei Wandnischen, darin ein Kreuz mit Dornenkrone, flankiert von den
Figuren St. Georg und St. Ludwig. (Fig. 153). Die beiden Figuren fertigte der
Passauer Bildhauer Joseph Seitz im Auftrag des Grafen Georg Ludwig von Sinzen-
dorf. Er erhielt den Grafschaftsrechnungen zufolge 90 fl. (Mitteilung des Hr. Mini-
sterialrates Dr. Groeschel.)
Der Chor hat außen ungegliederte Streben mit Pultdach.
Altar. Derselbe wurde nach dem Schloßbrand von 1810 von dem damaligen
Besitzer aus der Ursulakirche in Vilshofen gekauft und in der Kapelle aufgestellt.
(Klämpfl, S. 125.) Der Altar ist eine Barockschöpfung vom Jahre 1686 laut In-
schrift am Sockelgeschoß. Er hat zwei Säulen und Seitenfiguren, die unter Voluten-
baldachinen stehen. Bekrönung mit Giebel-
stüc.ken, aut denen Putten sitzen; Mittelstück
mit Ovalbild, das von .Volutenpilastern flan-
kiert wird. Das Altarblatt stellt eine Kranken-
heilung durch St. Valentin dar. Das Antepen-
dium ist reich geschnitzt. Fassung in Schwarz
und Gold, die Figuren sind alabasterweiß.
Links vom Altar ist eine Reliquien-
nische in der Wand eingelassen, wahrschein-
lich an Stelle der mittelalterlichen Sakra-
mentsnische. Sie wurde nach 1654 von dem
Grafen Georg Ludwig von Sinzendorf für eine
Reliquie der Dornenkrone Christi errichtet.
(Klämpfl, S. 121.) Das Gehäuse ist aus rotem
Marmor gefertigt, stark beschädigt. Die
Nischenöffnung flankieren Voluten. Der
Sockel ist kartuschenförmiggebildet mit Engels-
kopf: er umschloß ein Relief, das nicht mehr
vorhanden ist. Im rundbogigen Giebel Relief
der Verspottung Christi. Relief und Orna-
mente aus weißem Marmor.
Der Nische gegenüber befindet sich an
der Südwand ein stark übertünchtes Wand-
gemälde. Es stellt die Anbetung der hl.
drei Könige dar; Maria thront unter einem
Baldachin. Rechts kniet die Stifterin. Die
15. Jahrhunderts. Das Stifterwappen auf Tartsche
Fig. 152. Neuburg am Inn.
Kapitell in der Schloßkapelle.
Malerei stammt vom Ende des
ist zur Zeit nicht sicher zu erkennen.
Gartenanlagen.
Unter dem Grafen Gg. L. von Sinzendorf und unter dem Besitznachfolger, dem
Grafen Jakob von Hamilton, wurde das Schloß ringsum mit Gartenanlagen im Zeit-
geschmack umgeben. Erhalten ist im wesentlichen nur der Blumengarten nördlich
vor der Vorburg. Man darf übrigens annehmen, daß auch schon im Mittelalter,
namentlich aber in der Renaissancezeit, Gartenanlagen nicht gefehlt haben. Auf
einen schön ausgestatteten Renaissancegarten deuten die Ruinen des Pavillons im
Zwinger. (Vgl. S. 186.) Hier, an der Westseite der Burg, dürften schon seit dem
Mittelalter Gartenanlagen zu suchen sein, die kleinen Teiche daselbst.(vgl. Fig.’ 140)
IV. B.-A. Passau.
Schloß.
Kapelle.
Altar.
Gärten.
den sich drei Wandnischen, darin ein Kreuz mit Dornenkrone, flankiert von den
Figuren St. Georg und St. Ludwig. (Fig. 153). Die beiden Figuren fertigte der
Passauer Bildhauer Joseph Seitz im Auftrag des Grafen Georg Ludwig von Sinzen-
dorf. Er erhielt den Grafschaftsrechnungen zufolge 90 fl. (Mitteilung des Hr. Mini-
sterialrates Dr. Groeschel.)
Der Chor hat außen ungegliederte Streben mit Pultdach.
Altar. Derselbe wurde nach dem Schloßbrand von 1810 von dem damaligen
Besitzer aus der Ursulakirche in Vilshofen gekauft und in der Kapelle aufgestellt.
(Klämpfl, S. 125.) Der Altar ist eine Barockschöpfung vom Jahre 1686 laut In-
schrift am Sockelgeschoß. Er hat zwei Säulen und Seitenfiguren, die unter Voluten-
baldachinen stehen. Bekrönung mit Giebel-
stüc.ken, aut denen Putten sitzen; Mittelstück
mit Ovalbild, das von .Volutenpilastern flan-
kiert wird. Das Altarblatt stellt eine Kranken-
heilung durch St. Valentin dar. Das Antepen-
dium ist reich geschnitzt. Fassung in Schwarz
und Gold, die Figuren sind alabasterweiß.
Links vom Altar ist eine Reliquien-
nische in der Wand eingelassen, wahrschein-
lich an Stelle der mittelalterlichen Sakra-
mentsnische. Sie wurde nach 1654 von dem
Grafen Georg Ludwig von Sinzendorf für eine
Reliquie der Dornenkrone Christi errichtet.
(Klämpfl, S. 121.) Das Gehäuse ist aus rotem
Marmor gefertigt, stark beschädigt. Die
Nischenöffnung flankieren Voluten. Der
Sockel ist kartuschenförmiggebildet mit Engels-
kopf: er umschloß ein Relief, das nicht mehr
vorhanden ist. Im rundbogigen Giebel Relief
der Verspottung Christi. Relief und Orna-
mente aus weißem Marmor.
Der Nische gegenüber befindet sich an
der Südwand ein stark übertünchtes Wand-
gemälde. Es stellt die Anbetung der hl.
drei Könige dar; Maria thront unter einem
Baldachin. Rechts kniet die Stifterin. Die
15. Jahrhunderts. Das Stifterwappen auf Tartsche
Fig. 152. Neuburg am Inn.
Kapitell in der Schloßkapelle.
Malerei stammt vom Ende des
ist zur Zeit nicht sicher zu erkennen.
Gartenanlagen.
Unter dem Grafen Gg. L. von Sinzendorf und unter dem Besitznachfolger, dem
Grafen Jakob von Hamilton, wurde das Schloß ringsum mit Gartenanlagen im Zeit-
geschmack umgeben. Erhalten ist im wesentlichen nur der Blumengarten nördlich
vor der Vorburg. Man darf übrigens annehmen, daß auch schon im Mittelalter,
namentlich aber in der Renaissancezeit, Gartenanlagen nicht gefehlt haben. Auf
einen schön ausgestatteten Renaissancegarten deuten die Ruinen des Pavillons im
Zwinger. (Vgl. S. 186.) Hier, an der Westseite der Burg, dürften schon seit dem
Mittelalter Gartenanlagen zu suchen sein, die kleinen Teiche daselbst.(vgl. Fig.’ 140)