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Mader, Felix [Hrsg.]; Bayern / Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]
Kunstdenkmäler von Bayern (4,4): Bezirksamt Passau — München, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.29173#0231
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Neuburg am Inn.

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sind jedenfalls alte Anlagen. Im Jahre 1675 wurde im zweiten Teich ein Spring-
brunnen eingerichtet. Den Walfisch, dazu »aus Stein« machte der Neuburger Bild-
hauer Wolf Gerhauer. (Mitterwieser, S. 197.)

Im Schloßgraben standen seit 1670 wenigstens vier Einsiedlerhütten (»Eremi-
torien«); der Stukkatorgeselle Hofer erhielt für Zurüstung derselben und Uberkleidung
mit Baumrinden im genannten Jahr 15 fl. (A. a. O.) Die »Docken« dazu, d. h. in
Stoffe gekleidete Einsiedlerfiguren, kamen von Wien. Gerhauer schnitzte den Mönchs-
kopf dazu und Maler Urtlmayer von Passau malte drei Bilder »auf Perspektiv
Manier«. (A. a. O., S. 198.) Die Pläne zu den Gartenanlagen machte 1673 der

Fig. T53* Neuburg am Inn. Giebel des Schloßkapellenportals.

Maler Clemens Peitler aus dem österreichischem Ebersberg. (Mitterwieser, S. 197.)
Von 1710 bis etwa 1715 war der Franziskanerfrater Romulus von Passau, den das
dortige Kloster eigens für die Dienste des Grafen Hamilton aus Lothringen berufen
hatte, mit der Leitung der Anlagen betraut. (Derselbe, S. 199.) Er errichtete eine
weitere Klause größeren Umfanges mit 15 Fenstern, bekleideten Klausnerpuppen
und Wasserkünsten. (Derselbe, S. 198.) Wo alle diese Klausen standen, ist nicht
mehr zu bestimmen.

Die Bergabhänge südlich und östlich vom Schloß wurden in die Gartenanlagen
einbezogen. Schon zwischen 1660—1670 hatte Maler Urtlmayer 14 Bilder für hölzerne
Kreuzwegstationen gemalt. Der Kreuzweg war wohl an dem Weg angebracht, der
am Bergabhang zum Innufer hinabführte. 1675 wurde hier eine Kolossalfigur aufgestellt:

Schloß.

Gärten.
 
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