Steinbach.
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STEINBACH,
EINZELHOF in der Gemeinde Heining, am rechten Donauufer gelegen. Gevierthof.
Der Hof ist ein charakteristisches Beispiel für die Anlage des niederbayerischen
Gevierthofes. Die Anlage ist vollständig geschlossen. Die zwei Einfahrtstore liegen
an den Ecken des südlichen Beringes. (Vgl. den Grundriß in Fig. 178.) Die Nord-
seite, am Donauufer, nimmt das Wohnhaus ein, ein zweigeschossiger Steinbau mit
Schopfmalmen. (Vgl. Fig. 179 u. 180.) Der Bau reicht in spätgotische Zeit zurück, wie
die vorkragenden steinernen Fensterbänke erweisen. In der Rokokozeit erhielten
die Fenster ihre jetzigen Vergitterungen, die mehrfach korbförmig vorbauchen. Die
Donaufront wurde in der Barockzeit mit Wandgemälden geschmückt, darstellend den
Gnadenstuhl, Maria Hilf, St. Florian und Sebastian. Sie sind handwerklichen
Charakters.
Die innere Disposition ist aus dem Grundriß ersichtlich. Die Nordseite des
Flügels nimmt hier ausnahmsweise eine Mühle ein, die vom Steinbach getrieben wird.
Fig. 179. Steinbach. Innenhof.
Dem Wohnhaus gegenüber liegt am Südbering die Scheune, ein Neubau. Sie
enthält die Tenne und Stallungen für Großvieh. Der Flügel an der Nordseite öffnet
sich im Erdgeschoß mit vier weitgesprengten Bogen, die auf Steinsäulen ruhen. Der
Raum dient als Wagenremise. (Vgl. Fig. 179.) Nebenan befindet sich die Waschküche.
Das Obergeschoß enthält Scheuerräume. Der Ostflügel hat im Erdgeschoß Ställe für
Kleinvieh, im Obergeschoß Nebenwohnräume. Der Schrot vor demselben ist neuere
Anlage. (Uber die niederbayerischen Hofsiedelungen vgl. J. Fressl, Uber Haus und
Hof des baiwarischen Landmannes, Beiträge zur Anthropologie und Urgeschichte
Bayerns IX [1891], 33 ff. — K. Rhamm, Urzeitliche Bauernhöfe, Ethnographische
Beiträge zur germanisch-slawischen Altertumskunde, Braunschweig 1908. [Vgl. dazu
O. Brenner, Korrespondenzblatt des Gesamtvereins der deutschen Geschichtsvereine,
Berlin 1909, S. 511.)
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STEINBACH,
EINZELHOF in der Gemeinde Heining, am rechten Donauufer gelegen. Gevierthof.
Der Hof ist ein charakteristisches Beispiel für die Anlage des niederbayerischen
Gevierthofes. Die Anlage ist vollständig geschlossen. Die zwei Einfahrtstore liegen
an den Ecken des südlichen Beringes. (Vgl. den Grundriß in Fig. 178.) Die Nord-
seite, am Donauufer, nimmt das Wohnhaus ein, ein zweigeschossiger Steinbau mit
Schopfmalmen. (Vgl. Fig. 179 u. 180.) Der Bau reicht in spätgotische Zeit zurück, wie
die vorkragenden steinernen Fensterbänke erweisen. In der Rokokozeit erhielten
die Fenster ihre jetzigen Vergitterungen, die mehrfach korbförmig vorbauchen. Die
Donaufront wurde in der Barockzeit mit Wandgemälden geschmückt, darstellend den
Gnadenstuhl, Maria Hilf, St. Florian und Sebastian. Sie sind handwerklichen
Charakters.
Die innere Disposition ist aus dem Grundriß ersichtlich. Die Nordseite des
Flügels nimmt hier ausnahmsweise eine Mühle ein, die vom Steinbach getrieben wird.
Fig. 179. Steinbach. Innenhof.
Dem Wohnhaus gegenüber liegt am Südbering die Scheune, ein Neubau. Sie
enthält die Tenne und Stallungen für Großvieh. Der Flügel an der Nordseite öffnet
sich im Erdgeschoß mit vier weitgesprengten Bogen, die auf Steinsäulen ruhen. Der
Raum dient als Wagenremise. (Vgl. Fig. 179.) Nebenan befindet sich die Waschküche.
Das Obergeschoß enthält Scheuerräume. Der Ostflügel hat im Erdgeschoß Ställe für
Kleinvieh, im Obergeschoß Nebenwohnräume. Der Schrot vor demselben ist neuere
Anlage. (Uber die niederbayerischen Hofsiedelungen vgl. J. Fressl, Uber Haus und
Hof des baiwarischen Landmannes, Beiträge zur Anthropologie und Urgeschichte
Bayerns IX [1891], 33 ff. — K. Rhamm, Urzeitliche Bauernhöfe, Ethnographische
Beiträge zur germanisch-slawischen Altertumskunde, Braunschweig 1908. [Vgl. dazu
O. Brenner, Korrespondenzblatt des Gesamtvereins der deutschen Geschichtsvereine,
Berlin 1909, S. 511.)