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94

KREIS MOSBACH.

Truhe

Klingebeutel

Grabsteine

Wachhäusle

Wasserspeier

Bildstock

2) kleinere frühgothische Glocke mit folgd. Inschrift: VOX • QXVLTKCIS •
QT • SÄIiVTIS • XPC • MKRIÄ * (vgl. Kobe, Glockenschau etc. in den Studien der
evang. prot. Geistlichen III., H. 1 S. 42),

3) kleinste Glocke (XV. Jh.) mit Minuskel-Inschrift:

* mklj 50^ mri^tßr fjerman imt^t hon taßrtljem *

Derselbe Wertheimer Meister Hermann Wust nennt sich auf Glocken in dem benach-
barten Bettingen (s. oben S. 3) und Grünsfeldhausen (s. unten).

In der Sacristei eine alte einfache Holz-Truhe mit gothischen Beschlägen.

Daselbst auch ein Klingebeutel mit hübscher silberner Randfassung von 1791.

Grabsteine. . -

Der älteste Grabstein (r. S.), in 2 Theile zerschlagen und in die nördliche Fried-
hofsmauer neu eingesetzt, stammt von 1459 und zeigt das eingegrabene Bild einer Frau
mit Rosenkranz in den Händen. Der Name fehlt in der Umschrift.

In dem südlichen Mauertheile der einfache kleine Grabstein (r. S.) des Schult-
heissen Georg Sach •{• 1694.

In der Westmauer ein Stein von 1782.

Aussen oben an dem renovirten östlichen Theile der Mauer ein eingemauerter Stein
(r. S.) mit der Inschrift: Marcus Strauss 1725 innerhalb eines Kielbogens; von einem
nahen Hause hierher versetzt.

An der nördlichen Kirchenwand: Reichverzierte G e d e n k t a f e 1 (r. S.) des Johann
David Sanner, ehemaligen rector scholae in Wertheim und Pfarrers in Dertingen (geb.
1677, gest. 1741), von dessen Sohne gesetzt.

' Ebenda ein einfacher grosser Grabstein des Georg Neumann (-J- 1700).

Ausserdem einige schmucklose kleine Grabsteine des XVIII. Jhs. mit meist ver-
witterten Inschriften; so auch einer des XVI. Jhs. im Innern der Kirche neben dem
Taufstein.

In der Mitte des Ortes das Wachhänsle (72 A), ehem. Rathshaus (?), ein schmuck-
loser, kleiner, jetzt überputzter Fachwerkbau mit einer Vorhalle, deren 3 Holzständer
die vordere Obergescbosswand tragen und die Aufschrift enthalten: G S—G M—A D
Schulth. Am Balken über den 3 Ständern die Inschrift: Gottgieb Fried in deinem Land
MDCCXLV Glück und Heil zu allen Standt. (so!) Ebenso an dem einen Eckpfosten
des Obergeschosses die Jahreszahl 1745. An der Ecke hübscher Wasserspeier aus
dem vorigen Jahrh.

Schmiedeiserne Zierschilder, anscheinend sämmtlich aus vorig. Jahrhundert: an
dem Gasthaus zum Löwen, (das. auch hübsche geschnitzte Thür-Umrahmung) am
Ross, am Grünen Baum (v.J. 1790) u. sonst im Orte.

Ebenso zahlreiche, mehr oder minder .phantastische, getriebene Wasserspeier
(s. auch oben) aus dem vorig. Jahrh.

Am Feldweg östlich auf der Höhe vor dem Dorfe ein spätgofhischer Sühne-
Bildstock (r. S.), zur Erinnerung an einen Todtschlag gesetzt, mit Relief des Gekreuzigten
in Nische, dem Wertheimer Wappen darunter und einer knieenden Figur.
 
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